Mittwoch, 29. Dezember 2010

Ziele für 2011

Was habt ihr für Ziele fürs kommende Jahr?
Ich fange mal an und erzähle, was ich mir so wünsche bzw. vornehme!
- Zunächst möchte ich weiter sportlich erfolgreich bleiben, was heißt, dass ich dem inneren Schweinehund nur ein kleines Plätzchen einräumen werde. Jeden Tag wenigstens eine sportliche Aktivität machen, entweder Laufen, Crosstraining oder Schwimmen, Radfahren und Yoga - das sind zur Zeit meine Favoriten und ich denke, wenn ich jeden Tag wenigsten durchschnittlich eine halbe Stunde opfere, müsste das optimal sein!
- Ich möchte meine Familie und meine Freunde bei ihren Projekten unterstützen, trotzdem achtsam mit mir selber sein und auch schon mal "nein" sagen, wenn es mir "an die Substanz" geht.
- mich persönlich weiterbilden, also sinnvolle Seminare besuchen, die meine Entwicklung günstig beeinflussen, denn ich denke, Lernen ist keine Sache für junge Leute, sondern sollte nie aufhören!
- jeden Tag mit "Danke sagen" beschließen, denn es gibt täglich etwas, wofür man dankbar sein kann!
- Meinem Mann, meiner Familie und meinen Freunden immer wieder sagen, wie sehr ich sie liebe und schätze!
- Mein Lifeplus -Team vergrößern, weil ich anderen Menschen helfen möchte, sich ebenfalls weiterzuentwickeln und wie ich erfolgreich zu sein!
- Ich denke und hoffe, es wird ein gutes Jahr!

Dienstag, 14. Dezember 2010

Hilfe Schnee!

Heute fuhr ich bei ziemlich schneematschiger Straße hinter einem Ford Fiesta her.
Wir befuhren eine Abbiegespur zum Militärring in Köln.
Während ich noch dachte, dass es glatt sein könnte, begann der Wagen vor mir bereits zu schleudern und drehte sich fast im Zeitlupentempo Richtung Straßengraben, in den er dann seine „Nase“ eintauchte!
Ich wich vorsichtig aus und kam vor dem Wagen am Straßenrand zum Stehen. Schnell überzeugte ich mich davon, dass den Insassen, einer junge Frau mit Kind, nichts passiert war.
Sie stieg zögernd aus, besah sich die „Bescherung und zuckte ratlos die Schultern. Während ich noch über Hilfsmaßnahmen nachdachte, hielt bereits ein LKW an, dessen Fahrer zu uns herunterstieg und die Lage mit einem Kraftausdruck kommentierte! Auf seine Frage, ob jemand ein Abschleppseil hätte, öffnete die Fahrerin ihren Kofferraum, um ziellos darin herumzuwühlen
Zum Glück fiel mir das Versteck meines Abschleppseils auf Anhieb ein und nachdem der LKW-Fahrer zielsicher die Abschleppöse am Fiesta entdeckt hatte, konnten wir nach einiger Fummelei das Seil an beiden Fahrzeugen anbringen.
Inzwischen hatte sich der Verkehr auf dem „Milli“ schon beachtlich gestaut, so dass es nur eine Frage von Zeit war, bis die Polizei auftauchte. Sie tat dies in Gestalt eines einzelnen Beamten in einem uralten VW-Bulli, für den sich der Polizist später mehrmals entschuldigte!
Immerhin konnte nun die Unfallstelle abgesichert werden, so dass der LKW –Fahrer mit seinem Fahrzeug genügend weit ausholen konnte, um die Fiestafahrerin endlich aus ihrer misslichen Lage befreien zu können.
Ich hatte währenddessen ausgiebig Gelegenheit, das unvorsichtige Verhalten der anderen Autofahrer zu beobachten: man fuhr in kleinstem Abstand an den Fahrzeugen vorbei, selbst den manövrierenden LKW musste man noch zwischen Leitplanke und Auto, jede freie, noch so kleine Lücke nutzend, passieren!
Endlich war das Auto wieder auf der Straße, das Abschleppseil gelöst und zum Glück noch brauchbar. Man verabschiedete sich voneinander, nicht ohne der jungen Frau seitens der Polizei noch ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg zu geben. Sie fuhr davon, gefolgt von dem freundlichen Ritter der Landstraße und so wollte auch ich den Ort des Geschehens verlassen.
Das aber ging oder besser gesagt, fuhr leider nicht! Die Batterie meines alten Autos, im Winter sowieso nicht besonders motiviert, hatte gequält durch Warnblinkanlage und Standlicht ihr Licht erstmal ausgehaucht oder vielleicht auch nur unter den Scheffel gestellt. Das Ergebnis war jedenfalls das Gleiche – das Auto sprang nicht an.
Zum Glück war der Hüter der Straßenverkehrsordnung noch nicht losgefahren und so standen wir beide dann ziemlich ratlos am Straßenrand – aus der Helferin war nun selber eine Hilfsbedürftige geworden – so schnell wendet sich das Schicksalsblatt!
Das oben erwähnte Abschleppseil kam nun erneut zum Einsatz, vernünftigerweise sprang mein altes Auto aber schon nach kurzer Zeit, gezogen durch den ebenfalls alten Polizeiwagen, wieder an und ich musste nur noch einige Kilometer unter den fürsorglichen Fittichen des Polizisten fahren, um die Batterie wieder aufzuladen.
Das Ganze hatte mich eine Stunde Zeit gekostet, aber einiges an Erfahrungen beschert!

Samstag, 11. Dezember 2010

Ziele

Heute morgen hörte ich im Radio eine kleine Geschchte über Zugvögel, hier besonders erwähnt, die Wildgänse.
Diese fliegen im Herbst Richtung Süden, um dann im Frühjahr den umgekehrten Weg nach Hause zurückzukehren.
Bei ihrem Flug halten sie bestimmte Regeln ein, um die Richtung immer beibehalten zu können. Da natürliche Erschöpfung sicherlich auch in der Vogelwelt ein Thema ist, übernimmt im festen Rhythmus immer eine andere Gans die Zugleitung, um die Kräfte der übrigen schonen zu können.
So empfinde ich meinen Lebensweg: oft schaffe ich es, alleine die Richtung zu halten, oft benötige ich dafür aber auch andere "Leitgänse" -sorry -bilder!
Die Richtung hin zu meinen Zielen, nämlich dem ruhigen und glücklichen Leben mit meiner Familie und mit meinen Freunden in Haus- und Hofgemeinschaft!
Häufig begegnen mir auf meinem Weg neue Menschen, die ohne groß gefragt zu werden, diese Aufgabe übenehmen, manchmal auch ohne es zu wissen!
Diese zu finden ist eines der wichtigsten Zwischenziele in meinem Leben.
Sie erkennen, mich ihrem Leitbild anvertrauen und es ihnen gleichtun. So kann ich das Handwerkszeug und die Bausteine finden, aus denen ich mir eine Treppe, ein Sprungbrett für meinen persönlichen Erfolg bauen werde, der dann auch meine Familie und Freunde bereichert.

Sonntag, 28. November 2010

Glück!

Glück ist relativ. Oft bezeichnet es leider nur den Unterschied zwischen Unglück und Mittelmäßigkeit.
Ich fühle mich oft glücklich; "glücklicherweise" bin ich ein positiv denkender Mensch, der gelernt hat, das Glück in kleinen Augenblicken zu sehen und zu genießen. Dafür bin ich unendlich dankbar. Besonders, weil ich in meiner Umgebung leider häufig den Hang zum bewussten Unglücklichsein bemerke.
So bin ich glücklich, wenn ich mich laufend durch unsere schöne Voreifellandschaft bewege, wenn ich mich dabei auspowere und mein Lebendigsein spüre. Wenn ich abends, in dieser Jahreszeit, schon fast im Dunklen, bei meinen Pferden auf der Weide bin und ihnen beim Fressen zusehe oder auch nur die Geräusche ihrer mahlenden und schmatzenden Mäuler höre.
Dann könnte ich platzen, so spüre ich das Glück bis in die Letzte meiner Körperzellen!
In letzter Zeit, genauer seit zwei Wochen, vermisse ich dieses spontane Glücklichsein. Denn etwas trübt die uneingeschränkte Freude über das alltägliche Glück:
vor fast zwei Wochen wurde bei unserer 4 Monate alten Enkelin Laura ein bösartiger Tumor festgestellt! Einfach nur so bei einer Routineuntersuchung, die im Säuglings- und Kleinkindalter mit schöner Regelmäßigkeit durchgeführt werden und die Eltern in Ruhe und Sicherheit wiegen sollen, dass alles in Ordnung ist.
Nun ist bei Laura und uns nichts mehr in Ordnung! Ein Diagnose -Marathon begann für die Kleine und ihre Eltern! Sämtliche, auch bei erwachsenen Tumorpatienten üblichen Tests wurden bei der Kleinen durchgeführt, jeder einzelne eine enorme Belastung!
Wir bangten täglich wegen der zu erwartenden Ergebnisse.
Die letzte Untersuchung ist nun abgeschlossen, aber eine Gewissheit, ob operiert oder Laura „nur“ beobachtet werden muss, haben wir noch nicht!
Dazwischen die für uns unfassbare Fantasie, die Kleine irgendwann nicht mehr bei uns haben zu können! Sämtliche düstere Ahnungen ballten sich in unseren Köpfen wir Unwetterwolken zusammen.
Alles andere wurde nebensächlich! Nun konnte ich verstehen, dass viele Menschen in solch einer Situation mutlos und depressiv werden.
Ein langes Telefonat mit meiner schwer kranken Freundin brachte für mich die Wende – sie führte mir vor Augen, dass wir durch positives Denken nicht nur unsere eigenen Gefühle beeinflussen sondern wirklich auch Einiges zur Gesundung beitragen können.
So begann ich lange Zwiegespräche mit meiner kleinen Enkeltochter zu führen, in deren Verlauf ich immer ruhiger und zuversichtlicher wurde.
Nun ist Laura seit einigen Tagen wieder zu Hause – wir freuen uns über ihr glucksendes Lachen, dass sie erstaunlicherweise im Krankenhaus noch weiter trainiert hat. Auch das zielgerichtete Greifen kann sie nun viel besser als vorher! Offensichtlich scheint der Stress an ihr fast spurlos vorübergegangen zu sein.
Die Untersuchungsergebnisse erwarten wir mit relativer Gelassenheit – wir sind sicher, dass wir die Herausforderungen, die dadurch entstehen könnten, bewältigen werden!
Glück ist also doch relativ – ich freue mich über kleine Dinge und bei den Großen „platze“ ich!

Mittwoch, 22. September 2010

Hasenmann


Heute Nacht wurde ich wach mit einem beklemmenden Gefühl der Enge im Brustraum. So was habe ich schon mal, wenn ich unter Stress stehe und irgendetwas in meinem Rücken „blockiert“ ist. Ich drehte mich im Halbschlaf von links nach rechts und zurück, versuchte das Gefühl zu lokalisieren – rechte Seite, also nicht die Herzseite, kein Grund zur Besorgnis!
Ein Blick auf die Uhr – kurz vor 4 – sagte mir, dass es vernünftigerweise noch Schlafenszeit sei, also suchte ich eine bequeme Stelle und schlief bald wieder ein!
Morgens dann fand ich das Kaninchen unserer Tochter, genannt „Floh“, tot im Käfig.
Er lag friedlich, noch warm, auf der Seite.
Gestern hatte ich ihn abends auf den Arm genommen, um zu sehen, ob es ihm gut gehe.
Das hatte ich mir in letzter Zeit angewöhnt, weil er vor kurzem eine leichte Erkältung mit Durchfall hatte und ich ihm abends eine Extradusche mit einem Aloespray gönnte. Er kuschelte sich jedes Mal vertrauensvoll an mich und ließ die Prozedur geduldig über sich ergehen.
Floh war schon ein etwa 13 Jahre alt, für einen Hasenmann sicher ein stolzes Alter. Außer seiner Tochter Snowflake lebte keiner mehr aus seiner ursprünglich sechsköpfigen Familie, die entstanden war, nachdem unsere Tochter das Hasenpaar (eigentlich zwei Weibchen) zu uns nach Hause brachte.
Die 4 Jungen lebten mit ihren Eltern etliche Jahre bei uns im hasengerecht ausgebauten Freigehege. Nach und nach starben zuerst erstaunlicherweise die Jungtiere und zum Schluss blieben Floh und seine Tochter übrig. Sie wurden dann auch im letzten harten Winter ins wärmere Haus geholt, weil Kaninchensenioren es wohl doch etwas wärmer brauchten.
Im Laufe der Zeit gesellten sich zwei Meerschweinchen dazu!
Unsere Tochter wohnt übrigens schon lange nicht mehr bei uns, aber die Tiere sind geblieben.
Und so trug ich dann heute Nachmittag den kleinen mir anvertrauten Hasenmann zu Grabe. Dabei weinte ich, wie immer, wenn ich mich von einem unserer Tiere verabschieden muss, egal wie klein oder groß und wie eng unsere Beziehung war!
Und ich dachte über mein seltsames Wachwerden heute Nacht nach:
vielleicht war dies der Moment, als seine kleine Seele sich mit den Vielen des Universums vereinigte – wer weiß!

Sonntag, 22. August 2010

Oper


Gestern hatte ich die Gelegenheit, nicht nur mal wieder auf einer Bühne zu stehen, sondern dabei auch noch zu singen. Zwei Träume gingen in Erfüllung.
Für mich besonders gut, dass der Zeitaufwand vergleichsweise gering war, wir probten zweimal, dann gestern die Stellprobe und abends die Aufführung.
Don Giovanni von Mozart!
Ein fantanstisches Erlebenis mit Profimusikern, stimmgewaltigen Solisten auf der Bühne zu agieren und von ihnen wie richtige Opernsänger in die Handlung miteinbezogen zu werden.
Vorher Kennenlernen, der gleiche kumpelhafte und, wie ich aus Erfahrung weiß, unverbindliche Umgangston miteinander - nächste Woche kennt man sich schon nicht mehr, aber das macht nichts; nur der Augenblick zählt.
Und der ist reich an Gefühlen und Erlebnissen: das prickelnde Gefühl vor dem ersten Auftritt hinter der Bühne, leichte Übelkeit - warum mache ich das eigentlich und das auch noch freiwillig?
Dann trete ich ins Rampenlicht, werde geblendet von den Scheinwerfern, nehme schemenhaft im Dunkel das zahlreich erschienene Publikum wahr. Die Übelkeit fällt von mir ab - weicht einem grandiosen Glücksgefühl -dafür mache ich das!
Im Monitor der Dirigent, nur nicht den richtigen Einsatz verpassen, auch wenn ich nur eine sängerin im Opernchor bin - möchte ich auf keinen Fall ein Solo darbieten!
Ich tauche mit den anderen in die Szene ein, spiele dezent mit - schließlich soll der Chor nicht die Schauspieler in den Hintergrund drängen!-
Dann der richtige Moment - Luft holen, singen, darf jetzt auch laut sein! Alles auswendig, viel Text ist es ja nicht - schon vorbei!
Dann mit den Solisten wieder hinter die Bühne! Eintauchen ins Dunkel des "Off" der Bühnenabgang, hier auf der Burg durch einen engen dunklen Treppenturm, nur nicht stolpern - zurück ins Aufenthaltszelt. Verschnaufen bis zum nächsten Auftritt - Fröhliche Stimmung bei den Mitsängern - ein paar Töne daneben? Egal, hat keiner gehört - oder doch?
Noch dreimal wiederholt sich das - am Ende, fast um Mitternacht ist endlich der letzte Akkord gespielt, gesungen und die letzte Szene dargestellt!
Wir eilen in der vorgschriebenen Applausordnung auf die Bühne, Verbeugung - ein erhebender Moment: der Applaus nur für uns, dann einzeln die Solisten - sie waren alle toll! Und zum Schluss unser junger Dirgent, nun applaudierne auch alle Sänger, schließlich gebührt ihm die größte Anerkennung, hielt er doch die ganze Zeit die Fäden in der Hand!
Auf- und angeregt, kehren wir zurück in die Garderobe, steigen dann ins Auto um nach Hause zu fahren - ich kann noch lange nicht schlafen, so aufgedreht bin ich.
Nächste Woche noch einmal, dann der "Freischütz"!
Ich freue mich drauf!

Sonntag, 15. August 2010

Regen


Seit 12 Stunden regnet es ununterbrochen!
Gut, woanders lächelt man darüber wahrscheinlich, aber bei uns, wo meistens die Sonne scheint oder zumindest weniger Niederschläge fallen als anderswo in NRW, ist das schon bemerkenswert. Auf dem Weg zur Weide, wo ich zweimal täglich unsere Ponys besuche, begutachte und mit ein paar Leckereien verwöhne, überquerte ich unseren sonst immer recht zahm dahinfließenden Bach, der sich bis fast an die Uferkrone reichend in einen reißenden Fluss mittlerer Stärke ausgewachsen hatte. Aber wohl noch kein Grund zur Besorgnis.
Bleibt allein der Regen, der meine Aktivitäten - heute ist Fahrradfahren dran und Reiten wollte ich eigentlich auch wieder mal (zwei Wochen Sommerpause sind für unsere Ponys genug!), ganz und gar lahm legt.
So fahre ich also mit dem Auto zur Weide, steige über den Zaun - das Weidetor befindet sich auf der rückwärtigen, nur über einen Feldweg zu erreichenden Seite - und falle fast über die Ponys, die sich alle zusammen im Stall untergestellt hatten, denn soviel Regen ist wohl auch den Isländern zuviel! Zu meinem Erstaunen stehen sie eng nebeneinander, was sonst eigentlich nicht ihrer Art entspricht, braucht doch jeder für sich ordentlich Platz.
Die Tiere folgen mir sofort, als sie den Futtereimer sehen, auf die weite Fläche - am Stall zu füttern ist mir zu eng - und bald hört man nur noch das vertraute und anheimelnde Geräusch Futter zermatschender Pferdemäuler. Das liebe ich auch zu Hause im Stall, wenn ich abends noch das Nachtheu verteilt habe.
Ich wandere über die Weide zum Wasserwagen. Den Regen nehme ich kaum noch wahr, wohl aber das Geräusch der auf meine Kapuze und den Schirm der Kappe fallenden Tropfen. Ist irgendwie beruhigend, denke ich. Mein Blick schweift über die Weide und das angrenzende Feld, hinter dem der Wald beginnt. Wenn ich bisher den Tag als grau in grau wahrgenommen hatte, so staune ich nun über die vielfältigen Farben, die sich mir bieten: das braune langstehende Gras auf der Weide - "Heu auf Halm", sagen wir immer - unten drunter wächst saftiges grünes Gras nach, die Büsche auf der Weide, die in unterschiedlichem Grün leuchten. Über dem abgemähten Kornfeld schweben leichte Nebel, die ich jetzt auch zwischen den Bäumen des Waldes wahrnehme.
Ein romantischer Maler hätte das nicht besser hinbekommen. Nur, leider kann ich nicht malen!
So wandere ich weiter zum Wasser, das erstaunlicherweise aufgefüllt werden muss - gibts hier vielleicht Mittrinker? - zurück zu den Pferden, den Blick gewchärft für die Schönheit des Regentages.
Eigentlich würde ich noch gerne weiterwandern oder sogar reiten. Regen? egal, ist ja nicht wirklich kalt und trocken anziehen kann man sich später immer noch!
Während ich noch einmal bei jedem Pferd stehenbleibe, ihm ein paar dumme Worte ins Ohr flüstere, zieht neben dem Frieden ein unbändiges Glücksgefühl in mein Herz. Gut, dass ich hier sein kann, dass ich die Pferde und das übrige Leben hier habe!
So zufrieden steige ich wieder über den Zaun und gehe zum Auto.
Beim Einsteigen fällt mir ein intensiver Geruch auf: ich muss vorhin beim Aussteigen in einen Hundehaufen getreten sein. Gut getroffen! Vielleicht sollte ich Lotto spielen!
Aber was ist schon Lottoglück?

Glück II

Noch mehr Glück!
Vorgestern war ich deprimiert: seit Wochen laboriere ich mit meinem linken Knie herum! Nicht gerade förderlich, wenn man für den Marathon trainiert.
Seit zwei Wochen komplette Laufpause - versuche, meine Fitness mit Alternativtraining aufrecht zu erhalten. also aufs Fahrrad, Schwimmen und auf den Crosstrainer, den mein jüngster Sohn freundlicherweise hier zwischengeparkt hat!
Aber Laufen ist eben doch was Anderes! Mir fehlt ganz eindeutig der Endorphinkick, den ich inzwischen so sehr brauche - ich bekenne mich zu meiner Sucht!
Die Suche nach den Ursachen für meine Knieprobleme, die ich nicht beim Laufen sondern immer erst in der Erholungsphase bemerkte, führten mich zu meinem Orthopädietechniker.
Der bzw. sein Kollege macht mich mitleidlos darauf aufmerksam, dass sich sowohl Einlagen (erst 3 Monate alt) und vor allem die Füße abnutzen (Erstere) und breitlaufen (Letztere!) - Fakt ist also, der Zahn der Zeit nagt vor allem an meinen Laufapparaten!
Das war mehr als depremierend - außerdem fand ich den jungen Mann ziemlich respektlos in seinem Urteil. Mein Hinweis, dass ich immerhin für Marathon trainiere tat er mit einem mitleidigen Lächeln ab!
Die Firma werde ich auf jeden Fall wärmstens weiterempfehlen, allen denen, die abends auf dem Sofa ihren Schweinehund tätscheln!!
Zurück zu Hause hing ich sichtbar in den Seilen, mein Mann sprach mich auch sofort darauf an. Er war schon erschüttert, wie sehr mich dieser Besuch runtergezogen hatte- so deprimiert kannte er mich nicht!
Das Gespräch mit ihm zeigte mir dann aber wieder den Weg, der mir und meinem Temperament am ehesten entspricht: jede scheinbare Niederlage ist immer auch eine Chance, frei nach dem Motto "die Steine, die man mir in den Weg legt, benutze ich, um mir eine Treppe zum Erfolg zu bauen!"
Also überlegte ich, wie ich wieder starten könnte: zuerst die alten Einlagen in die Laufschuhe (auch, wenn sie schon ein Jahr alt sind, bin ich zuletzt immer noch prima damit gelaufen)- die werden noch ein paar Tage durchhalten bis ich Neue habe!
Da ich einen Tag vorher ein paar Kilometer mit Laura im Kinderwagen gelaufen war, war nun Alternativtraining angesagt, also Crosstrainer und anschließend mit Tammi 6 Kilometer Fahrrad fahren (Tammi läuft natürlich).
Gestern dann die Probe mit den "alten" Schuhe: ich lief 6 km völlig problemlos und spürte auch anschließend nichts von meinem Knie !
Danach ging es mir richtig gut, wie Jauch in einer ziemlich dämlichen Werbung zu sagen pflegt!
Und es stellte sich wieder das bekannte Glücksgefühl ein, das ich in meiner Trainingspause so vermisst hatte, das Gefühl, das mit der eigenen Leistungsfähigkeit zu tun hat, sich bis an die Grenzen auspowern zu können.
Von diesem Glücksgefühl aus kann ich den Alltag wieder bewältigen und auch andere Glücksmomente genießen und für das Alles unendlich dankbar sein!
Und vielleicht doch den Marathon laufen!

Sonntag, 8. August 2010

Hundeliebe!



Seit drei Jahren haben wir quasi als Nachfolgerin unserer geliebten Schäferhündin Ayla eine kleine Terrierdame, namens Tammi.
Tammi ist meistens Heiners Hund, nämlich dann, wenn es um Ruhe und Kuscheln geht, dann liegt sie gerne auf seinen Beinen vor Fernseher oder PC oder schläft in der Ecke seines Arbeitszimmers.
Den ganzen übrigen Tag ist sie eindeutig mein Hund. Sie verfolgt mich auf Schritt und Tritt, und weil sie dabei schon mal mit leisen Quieklauten auf sich aufmerksam macht, nennen wir sie meine „Fußhupe“!
Seit einigen Wochen nehme ich sie mit zum Lauftraining, auch auf lange, vorige Woche immerhin 17 km weite Strecken, mit. Sie läuft dann wie ein aufgezogenes Spielzeug neben mir her, die Leine, die ich mir zur Sicherheit – Tammi jagt nämlich gerne Hasen - am Gürtel befestige, ist meistens locker.
Weil ich mir beim letzten langen Lauf das Knie ein wenig überanstrengt habe, muss es jetzt das Fahrradfahren oder anderes sportliches Training sein. Tammi weiß immer genau, was gerade ansteht und weist mich unmissverständlich auf die Verpflichtung sie mitzunehmen hin!
Ziehe ich meine Laufschuhe an, oder setze den Fahrradhelm auf, rennt sie sofort zwischen Tür und mir hin und her, schneidet mir den Weg ab, damit ich sie nur ja nicht übersehe und vergesse.
Heute wollte ich zum ersten Mal meinen neuen Crosstrainer, der bei uns in der Scheune ein eher zurückgezogenes Dasein fristet, besteigen und meine Fitness durch gezieltes Beinmuskeltraining ergänzen.
Der Trainer steht in der Scheune vor der großen Glasscheibe, durch die man in den Hof sehen kann und so meinte ich, dass Tammi nicht unbedingt im gleichen Raum wie ich verweilen müsste, da ich sie dort nicht gut unter Aufsicht hätte. Die Scheune ist zum Garten und zum Pferdepaddock hin offen und Tammi könnte während meines Trainings allerlei Unfug von „Maulwurf ausbuddeln“ bis „Schafe anbellen“ anstellen und ich hatte keine Lust auf die Aussicht, mein Training dauernd unterbrechen zu müssen.
Während ich nun so vor mich hin trainierte, in einem Buch las, meine Musik dazu hörte und entsprechend auf mich konzentriert war, bemerkte ich nicht den einsetzenden Wolkenbruch. Nur dass mein Sohn plötzlich die Stuhlkissen der Gartenmöbel unters Dach räumte, fiel mir auf. Tammi wähnte ich längst wieder im trockenen Haus.
Als ich nach der angemessenen Zeit – etwa einer halben Stunde – das Training beendete, empfing mich eine überglückliche klatschnasse Tammi, die die ganze Zeit treu vor der Türe gewartet hatte, sicher, dass ich sie irgendwann in meine Aktivitäten einbeziehen würde.
Das ist wohl wahre Hundeliebe!
Ich belohnte sie noch mit einer kleinen Fahrradtour, die auch mir noch eine weitere Trainingseinheit bescherte!
Tammi sei Dank!

Donnerstag, 29. Juli 2010

Glück


Es gibt viele glückliche Momente in meinem Leben - glücklicherweise!
Glück, eine Prüfung geschafft zu haben, den richtigen Partner gefunden und Kinder geboren zu haben.
Meine Tiere: Hunde, Katzen, Pferde. Der erste entspannte Galopp oder Tölt!
Seit drei Wochen bin ich Großmutter, nehme Glückwünche dazu entgegen - und empfinde die gleichen Glücksgefühle wie früher, als ich meine eigenen Kinder im Arm hielt!
Aber anders als damals kann ich den Umgang mit der Kleinen unbeschwert genießen: ich muss mich nicht darum kümmern, ob sie satt oder gut gelaunt ist. Als Oma darf ich pur genießen!

Montag, 26. Juli 2010

Warten

Manchmal meine ich, das ganze Leben besteht aus "Warten".
Zuerst warten wir auf die eigene Geburt, von uns wenig wahrgenommen oder zumindest nicht erinnert. Aber vielleicht wird hier schon das brennende Gefühl der Sehnsucht geboren, das uns unser ganzes Leben lang begleitet.
Danach warten wir uns durch die Kleinkinderzeit, bis wir ein "Schulkind" sind, weiter zum Schulabschluss, endlich "erwachsen" sein!
Warten auf die Straßenbahn, den Bus, den Freund, die Freundin, auf Termine beim Zahnarzt und anderswo , wo Pünktlichkeit nicht immer stattfindet. So lernen wir Geduld, die wir vor allem im Umgang mit anderen Menschen, den eigenen Kindern und nicht zuletzt auch den uns anvertrauten Schutzbefohlenen anwenden können. Auch bei unseren Tieren ist Geduld oft der einzige Weg, um miteinander friedlich leben zu können.
In der Regel vertreibt man sich das Warten mit allerlei Aktionen - langfristig damit, einfach die Zeit arbeiten zu lassen. Man nennt das Entwicklungszeit. Kurzfritig mit allen möglichen mehr oder weniger zeittotschlagenden Aktionen, wie lesen, schreiben, hin und herlaufen - was Kommentare bei den gerade nicht Wartenden hervorruft: hast du nichts Besseres zu tun? oder ähnlich!
Nun sitze ich hier und warte, eigentlich ganz fremdbesimmt und in der Auswirkung für mich einigermaßen überraschend: auf die Geburt unseres ersten Enkelkindes, das sich nun nach über 9 Monaten etwas verspätet angekündigt hat!
Ich bin zur Untätigkeit verdammt, was für mich ungewohnt ist, keine Aktion angesagt und nützlich. Vielleicht lenkt Schreiben ab oder Lesen oder Putzen. Irgendwie wird die Zeit schon vorbeigehen und hoffentlich bald der erlösende Anruf erfolgen!
Dann hat das Warten ein Ende und macht der Sehnsucht Platz, endlich das Kind im Arm halten zu können und in dieser Welt willkommen zu heißen!

Sonntag, 25. Juli 2010

Lebensplan


Lebensplan (Juli 2010)

Nun wohnen wir seit fast 8 Jahren hier in Lüxheim (http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCxheim) mit inzwischen 4 Pferden (Gladur, Afra, Trausti und Grimur), 4 Schafen (Felix, Moritz, Paula und Toni), 2 Hunden (Kasim und Tammi), 7 Katzen (Cleo, Skjoni, Charly, Luke, Tiffy, - Ziggy und Balou) und Kaninchen und Meerschweinchen.
Unsere Familie besteht aus mir, Dörte, und Heiner, meinem Mann, dem ältesten Sohn Jens mit seiner Frau Bine, die in diesen Tagen ihr erstes Kind, unser erstes Enkelkind erwarten.
Wir haben noch eine Mietpartei, die hoffentlich in den nächsten Tagen ausziehen wird, um Platz für die junge Familie zu machen. Die anderen Mieter sind bereits (für uns überraschend) ausgezogen – diese große Wohnung ist noch nicht wieder vermietet und wir überlegen, ob wir diese nicht in unsere weitere Planung miteinbeziehen, nämlich keine Dauermieter mehr zu nehmen, sondern stattdessen lieber Ferienzimmer bzw. –wohnungen anzubieten.

Zurzeit bin ich noch als Lehrerin in einer Förderschule für Körperliche und motorische Entwicklung tätig. Dies wird aber in den nächsten 7 Jahren durch Erreichen des Rentenalters beendet sein.
So denke ich schon einige Zeit über eine neue oder weitere Aufgabe nach diesem „Stichtag“ nach, weil ich mir nicht vorstellen kann, nur noch in den Tag hinein zu leben und wir mit meiner Rente unser Haus- und Wohnprojekt auch nicht weiter finanzieren könnten.

Es gibt viele Alternativen, die wir/ich ins Auge gefasst haben.

• Da ist zunächst mal das Weiterführen meiner Lehrertätigkeit im Bereich der Nachhilfeschule meines Mannes (www.kopfnuss-noervenich.de ). Wir könnten z.B. eine weitere Filiale in einem lukrativeren Ort eröffnen. Allerdings ist mir der Gedanke daran nicht sonderlich sympathisch, da ich in gewisser Weise auch schulmüde geworden bin.
• Des Weiteren wäre meine momentan noch als Hobby betriebene Arbeit mit Pferden (www.iphl.de) auszuweiten. Im Augenblick habe ich 12 „feste“ Reitschülerinnen, die bei mir vor allem Geländesicherheit mit Islandpferden lernen. Auch einige Erwachsene nutzen das Angebot.
Aber auch hier muss ich schauen, wieweit meine Möglichkeiten und die unserer Pferde gehen. Mehr als eine Reitsunde pro Tag ist da sicherlich nicht „drin“ und die Pferde werden auch nicht jünger und müssten evtl. durch Ponynachwuchs ergänzt werden, was wiederum zusätzliche Investitionen verlangen würde.
• Unsere Ferienwohnungen könnten mehr ausgelastet sein, vielleicht als Wanderreitstation oder überhaupt kombiniert mit einem Angebot an Wanderer, Radfahrer und Biker.
• Last but not least wären da noch meine Freundin und ihr Engagement im Empfehlungsmarketing, die mir bereits jetzt beim Aufbau meines Netzwerkes hilft. Nach langem Suchen bin ich auf eine Empfehlung von Nahrungsergänzungsmitteln, vor allem auf Traubenkernbasis (http://www.ciao.de/Erfahrungsberichte/Lifeplus_Proanthenols_100__2253976) gestoßen.
Dieses nehme ich jetzt nun schon seit zwei Monaten und fühle mich zum ersten Mal seit langer Zeit fitt und das bei eigentlich viel zu wenig Schlaf. Mein Laufprogramm, ich laufe seit drei Jahren u.a. Marathon, spule ich inzwischen so nebenbei ab und fühle mich auch nach längeren Läufen wenig angeschlagen, was früher durchaus nicht so war. Ich werde eben auch nicht jünger!
• Dieses tolle Ergänzungsmittel empfehle ich natürlich gerne weiter und die Firma LifePlus und, vor allem das Team um Gabi Steiner, unterstützen mich und mein Team beim weiteren Geschäftsaufbau.
• In näherer Zukunft lese ich alles, was für mein neues Geschäft interessant ist und sehe mich quasi als Auszubildende in Sachen Networkmarketing bzw. Empfehlungsmarketing, denn hier brauche ich keine Ware zu kaufen und bei mir zu lagern, sondern alleine meine Empfehlung schafft mir, gepaart mit der Weiterempfehlung, ein solides Bonuspolster, das am Ende des Monats entsprechend vergütet wird.
• So werde ich in 7 Jahren beruhigt das Thema „Rente“ betrachten können, ohne mein Familienprojekt in Gefahr zu sehen.
• Natürlich weiß auch ich nicht, was das Schicksal in den nächsten Jahren für mich/uns bereithält, aber ich bin guter Dinge, dass mein positives Denken es schon gut beeinflussen wird.

Dienstag, 20. Juli 2010

Jakobskreuz

Immer schon mal wollte ich den Jakobsweg pilgern - zumindest ein Stück weit. Bei uns können wir schon mal üben: wir rotteten heute das Jakobskreuzkraut auf unserer "Erdbeerwiese" aus.
Ich gebe zu, sie war schon etwas verwildert: Gras sehr kurz, dazwischen Distelstauden, Wildkamille, Sauerampfer und eben das Jakobskreuzkraut!

Letztes Jahr noch kaum zu sehen, die einzelnen Pflänzchen wurden rechtzeitig ausgerupft, wucherte es dieses Jahr aus unerfindlichen Gründen zusehends großflächig zu gewaltigen Stauden heran.
Also rückten wir heute mit allen möglichen Werkzeugen, eigentlich reichen behandschuhte Hände, zur Weide aus, um zu Werke zu gehen. Ich hatte vor ein paar Tagen festgestellt, dass die Trockenheit den Untergrund knüppelhart hat werden lassen, so dass einfache Kraft nicht mehr ausreichte.
Mit dem Spaten oder der Grabgabel kamen wir aber kaum ein paar Zentimeter weit in den Boden. So mussten wir einige der großen Pflanzen mit der Schere entfernen und werden wohl im nächsten Jahr noch mehr Nachsaat vorfinden.
Die Arbeit in der glühenden Hitze machte trotz Schweißausbrüchen und Pulsbeanspruchung doch auch Spaß. Vor allem unsere Ponys beäugten uns neugierig und wollten von den Pflanzen auf der Schubkarre unbedingt probieren. Sie wissen nicht, dass die giftig sind, aber ihr Instinkt bewahrte sie vor unvernünftigen Naschversuchen. So verlegte man sich auf andere Arten von Störattacken. Mal wurde sich an der Schubkarre geschubbert, so dass diese ins Wanken geriet, Mal schnoberten aufdringliche Pferdenasen in den Taschen auf der Suche nach Extraleckereien.
Erst die ausgebrachten Abendprotionen Heu und Möhren lenkte die Aufmerksamkeit unserer Vierbeiner zu den eigentlich wichtigen Dingen im Pferdeleben, dem Fressen.
Nach einer Stunde waren mein Mann und ich nassgeschwitzt, der Rücken schmerzte von der ungewohnten Bückerei, aber unseren Jakobsweg hatten wir absolviert; hoffentlich hat es uns nicht das Kreuz lädiert!

Disteln wachsen auch jede Menge auf der Weide!

aber auch Gras!

Dienstag, 15. Juni 2010

Das Kreuzband

Letzte Woche ist es passiert: Kasim hat sich beim Laufen das Kreuzband am rechten Knie gerissen.
Zuerst sah es so aus, als sei der Meniskus mitbetroffen. Das stellte sich glücklicherweise als nicht wahr heraus.
Nun hat unser Großer die OP erstmal gut überstanden und wir hoffen auf eine stressfreie Heilung.
Aber, bei der OP bzw. der vorher erstellten Röntgenaufnahme trat eine starke Hüftdysplasie mit arthrotischen Veränderungen am Gelenk zutage, die durch die einseitige Belastung während der Heilungsphase schlimmer werden könnte.

Kasim hält jetzt im Hof "Hof" umgeben von seinen Menschen, den Katzen und seiner Freundin Tammi, die allerdings schnell wieder wichtigeren Dingen zugewandt war.
Wenn da nicht die Bewegungseinschränkungen wären, könnte man ihn fast glücklich schätzen.
Aber in den nächsten 12 Wochen heißt es für ihn Ruhe halten und für uns Menschen mal wieder Ruhe und Geduld bewahren!

Sonntag, 13. Juni 2010

Von Tieren lernen



Ich lerne von meinen Tieren immer noch Neues!
Morgens und abends fahre ich meistens mit dem Fahrrad zu den Pferden, die in diesen Tagen unten am Bach grasen dürfen, schaue nach dem Wasser, dem Zaun und danach, ob sich die Jungs beim Spielen oder sonstwie, nicht verletzt haben.
Dann kann ich mal wieder kleine Verletzungen versorgen, meistens wird ein wohltuendes Aloe-Spray aufgesprüht -die Ponys kennen das schon und halten still.
Gestern nahm ich die kleine Terrierdame Tammi mit dorthin. Sie bekommt ja zur Zeit ein Extraprogramm in Sacen Konditions- und Mentaltraining. Aber braucht sie das wirklich? Eigentlich sehe ich mich dauernd vor neue Herausforderungen gestellt! So schaute sie, während ich die Ponys mit Brötchen und Möhren fütterte, von ihrem Platz aus -Frauchen hatte sie gemeinerweise an der Leine und mit dieser an einem Zaunpfehl festgelegt! - immer wieder sehnsüchtig in das Gebüsch, das in Form von riesigen Brennesselfeldern auf der Weide wuchert. (Leider haben die Holzfäller im Frühjahr eine Menge Holz auf der Wiese verstreut liegen lassen, weshalb wir die Weide nicht mähen und düngen konnten!)
Nachdem die Ponys versorgt waren und nur noch nach dem Wasser geschaut werden musste, nahm ich Tammi mit zum Bach und den dort stehenden Wasserbottichen.
Beim Wasserschöpfen kann man keinen Hund an der Leine halten, also ließ ich die Leine los und "befahl" Tammi "Sitz!" was sie auch bereitwillig tat. Beim Wasserschöpfen drehte ich ihr kurz den Rücken zu und beim Zurückdrehen sehe ich gerade noch ihr keck aufgestelltes Schwänzenchen zwischen den Brennesseln verschwinden. Keine Chance sie zu erwischen. Mein Ruf "Tammi, hierher!" verhallte - ich glaubte, sie kichern zu hören!
Nachdem ich ein paar Meter in das Dickicht vorgedrungen war, musste ich einsehen, dass da für mich mit kurzen Hosen kein gutes Durchkommen möglich war. Also beschäftigte ich mich damit, von Zeit zu Zeit nach ihr zu rufen, eigentlich mehr, um mich zu beruhigen.
So ging ich zwischen den Ponys hin und her, unterhielt mich leise mit ihnen, erschreckte sie mit meinem "Tammi!"-Ruf, wurde dabei aber immer unruhiger.
Ich zog in Erwägung, meinen Mann zurufen, aber was, außer Unruhe hätte ich ihm vermitteln können? Ein Hektar Weidefläche mit Gebüsch hätten wir auch zu zweit kaum durchsuchen können, da hätte schon eine Hundertschaft anrücken müssen.
So verging eine volle Viertelstunde: in der meine Fantasie - das muss ich zugeben - wilde Blüten trieb.
Ich sah meine kleine Hündin schon auf dem Weg ins nächste Dorf, wo der Jagdbeauftragte wohnt, die Bundesstraße liegt auch in erreichtbarer Nähe, vor allem auf dem Weg nach Hause, den die Kleine evtl. ja auch hätte einschlagen können, so vermutete ich. Ihr Halsband mit der Chipkennung hatte sie auch nicht am Hals, das hing zu Hause am Türgriff -gut aufgehoben! Lediglich mit Laufgeschirr und Jagdleine - wie passend! - war sie unterwegs.
Nachdem ich mein Rufen eingestellt hatte, wurde es still auf der Weide: nur das Gezwitscher der Vögel war su hören und von ferne das Rufen und Lachen von Menschen, die auf dem Sportplatz die Sportveranstaltung genossen.
Auch in mir kehrte Ruhe ein - wie es oft passiert, wenn man sich ins Unvermeidliche schickt - irgendwie war ich mir auf einmal sicher, das Tammi wieder auftauchen würde, nur wann, war die Frage!
Ich erinnerte mich an einen Spaziergang mit den Hunden, zu dem wir zuerst ein Stück mit dem Auto gefahren waren. Mit Kasim zum Auto zurückgekehrt, war Tammi auf einmal veschwunden, tauchte erst nach einer guten Stunde am Parkplatz wieder auf. Wir waren inzwischen schon nach Hause gefahren und mit den Fahrrädern nochmal dorthin gefahren.
Ich stand am Bach, schaute aufs Wasser, auf das gegenüberliegende Bachufer, von Schilf gesäumt und überspannt vom sich rot färbenden Abendhimmel. Eine Biberratte scwamm ans Ufer, verschwand in einem Loch in der böschung.
Plötzlich eine Bewegung links von mir, ein weißer Fleck zwischen den Brennesselstauden und da stand sie vor mir, mit breitem Grinsen im Gesicht, pitschnass, die blaue Leine leicht braun gefärbt. Man konnte mit einem Blick sehen: sie war glücklich! Meine Frage, "wo hast du denn so lange gesteckt"?, beantwortete sich so von selbst, statt dessen lobte ich sie überschwänglich. Schließlich war sie ja zurückgekommen!
Auf dem Nachhauseweg wurde sie wieder trocken, musste aber zu Hause nochmal abgeduscht werden, weil das Bachbett leider sehr schlammig ist und ihr weißes Fell entsprechend aussah. Außerdem duftete sie nicht gerade nach dem geliebten Parfüm "Wetdog"
In Zukunft werde ich sie weiterhin mitnehmen, aber außerdem eine gute Stunde Zeit, damit Tammi ihr Wasserwellnessprogramm absolvieren kann.

Samstag, 12. Juni 2010

Agility



Unser großer Hund - Boxer-Schäferhundmischling hat sich verletzt: bei seiner Lieblingssportart, der Hasenjagd! Vielleicht war's auch das Steinchenspiel mit Frauchen,was ihn von der Hasenjagd abhalten sollte. Frauchen kennt da so ein paar Tricks!
Jedenfalls humpelt er auf einmal!
Abends bringt der notwendig erscheinende Besuch beim Tierarzt dann die ärgerliche Gewissheit: leider keine Bagatelle, sondern eine, sonst eher im Laufsport bei Menschen bekannte Verletzung: Kreuzbandriss mit Meniskusanriss!! OP -Termin inklusive Pysiotherapie (Kosten um die 800 €) ist für nächste Woche angesetzt.
Bis dahin und auch danach wird Ruhe verordnet - !!!!! Ruhe?????? Was ist das denn? Zumindest für unseren überaus aktiven Hund ein Fremdwort!
So werden wir, besonders Herrchen - Frauchen kümmert sich nämlich vorrangig um ihre Hündin und deren Trainingsprogramm- uns jeden Tag neuen Herausforderungen stellen müssen: wie beschäftigen wir nun unseren agilen Sportler?
Da brachte meine Schwester - danke Beate! - mich auf die Idee des mentalen Trainings - Denksport macht nämlich müde, wie jeder Lehrer weiß!
So bekommt Kasim nun immer neue Aufgaben gestellt: mal wird sein Lieblingsspielzeug, der "Kong" mit Wurst gefüllt unter einem gelben Futtereimer versteckt. Dumm für ihn, dass wir davon mehrere haben und die ,hinterhältig über den Hof verstreut, quasi wie beim Hütchenspiel - nicht verraten, wo der teure Schatz versteckt ist!
Auch andere Spielsachen werden versteckt: sein orangefarbener Lieblingsball, Stöcke, Pferdestriegel und vieles mehr.
Unser Sohn stellt ihn beim Holzsägen an: Kasim darf aussuchen, welcher Ast als Nächstes gesägt wird. er bekommt dann einen kleineren Teil vom Stück und kann sich damit nagend beschäftigen, denn nagen tut er, trotz seines fortgeschrittenden Alters von fast 8 Jahren immer noch gerne -zum Glück keine Schuhe mehr!
So ,hoffen wir, wird er über die lange Zeit der verordneten Haus- und Gartenruhe hinwegkommen und nicht mehr zur üblichen Spaziergehzeit winselnd hinter der Haustüre liegen und sein Recht einfordern.
Die kleine Terrierdame Tammi wird ab sfort ein Fitnessprogramm mit Frauchen absolvieren: neben dem Fahrrad herlaufen oder mit zum Joggen gehen - damit ist sie hoffentlich hinreichend beschäftigt, denn eins ist schon klar: sollte Tammi einmal solch eine Ruhe verordnet bekommen, wirds auf jeden Fall schwierig, denn Tammi ist ein Hundemädchen und die spielen offensichtich nicht gerne!
Wir werden auf jeden Fall die Zeit von Kasims Krankheit für neue Möglichkeiten der Beschäftigung mit unserem "Großen" nutzen und, wer weiß, vielleicht liegt so in diesem "Unglück" doch auch eine Chance?!

Freitag, 11. Juni 2010

Der Übergang – Schritt für Schritt ins Leben – oder, was die Schulwahl so alles nach sich zieht!

In diesen Wochen ist es nun entschieden:

Unser Kind geht ab dem Sommer auf die „Haupt“, die „Real“, das „Gymmi“ oder die „Gesamt“ – wie die vier Schulformen in unserem dreigliedrigen (welch Widersinn!) Schulsystem genannt werden.

Die Lehrer haben entschieden, im schlimmsten Fall, ohne die Wünsche der Eltern auch nur anzuhören. So ist es seit einigen Jahren Gesetz in NRW und fast nicht zu ändern.

Was viele Eltern nicht wissen, ist, dass auch in unserem Land immer noch der Elternwille zählt, nur muss er im ungünstigsten Fall eingeklagt werden und ob man seinem Kind einen Gefallen tut, wenn man ihm den Schulplatz erklagt, muss jeder selbst entscheiden.

Besser ist es da schon, frühzeitig mit dem Klassenlehrer, der -lehrerin, ins Gespräch zu kommen und zu zeigen, dass einem die Zukunft seines Kindes nicht erst seit gestern am Herzen liegt.
Also sich schon früher um die Erledigung der Hausaufgaben bemüht, die Hefte regelmäßig gesichtet, sich mit dem Kind über kleine und große Erfolge seiner schulischen Entwicklung unterhalten, kurz die Grundschulzeit begleitet zu haben.
Dann wird auch eine Entscheidung der Lehrer im Einklang mit den Wünschen der Eltern getroffen werden.

Was aber, wenn die Entscheidung trotzdem eine große Enttäuschung birgt? Sie halten ihr Kind durchaus für fähig, das Gymnasium oder die Realschule „schaffen“ zu können. Die Klassenlehrerein empfiehlt aber trotzdem die Hauptschule oder allenfalls noch die Gesamtschule!

Dann hilft es Ihnen und ihrem Kind, die Schule vorher einmal aufzusuchen, um sich selber einen Eindruck zu verschaffen. Jetzt im Frühjahr und Sommer finden fast überall Schulfeste statt, bei denen man in lockerer Stimmung Atmosphäre schnuppern kann. Vielleicht kann man dann auch schon mal den zukünftigen Klassenlehrer kennen lernen, mit ihm auch ein paar Worte wechseln. Damit ist die erste Hemmschwelle schon überwunden.

Viele Schulen haben Internetseiten, auf denen sich auch die Elternschaft präsentiert. Wie wäre es, wenn man vorher schon Kontakt aufnehmen würde?
Und sich vielleicht schon mal das ein oder andere Schulprojekt anschaut, bei dem man im neuen Schuljahr mitmachen kann. Das ist meistens weniger zeitaufwendig, als sich das im ersten Moment anhört – andere Eltern haben auch wenig Zeit oder mehrere Kinder in verschiedenen Einrichtungen.

Gerade Hauptschulen sind auf das Engagement der Eltern angewiesen, werden sie doch gerade vor allem durch die Medien zu Restschulen abqualifiziert, was wirklich schade ist. Denn Hauptschulen sind die Schulen, deren Schüler das größte Potential entwickeln können. Hier tummeln sich viele sogenannte „Spätzünder“, deren Entwicklung vielleicht etwas verzögert verläuft, weil sie länger „Kinder sein wollen“.
Soll man ihnen das verwehren?
Ich meine „nein“ – vielmehr benötigen sie die meiste Zuwendung durch Eltern, Lehrer und Paten.
Paten?!
Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule ist vielleicht die wichtigste Zeit im Leben eines Kindes.
Hier sollten sich die Eltern der Menschen erinnern, die sie vor Jahren zu Paten ihrer Kinder erklärten. Diese Aufgabe sollte sich nicht im regelmäßigen Geschenkabonnement zu Weihnachten, Ostern, Geburtstag und Namenstag erschöpfen, vielmehr haben Paten von Alters her eigentlich eine andere Aufgabe:
Sollten die Eltern nicht in der Lage sein, ein Kind bis zum Erwachsenwerden zu begleiten (früher war das wegen der hohen Sterblichkeit in jüngeren Jahren durchaus ein Thema), so springt der /die Paten ein.
Aber auch, wenn die Eltern beide zur Verfügung stehen, ist ein Pate bei schwierigen Entwicklungsphasen ein guter Ansprechpartner für das Kind.
Dieses kann bei den Paten alles ansprechen, was vielleicht mit den Eltern aufgrund derer eigenen Wünsche und Träume nicht so gut möglich ist.
So können die Paten sich gerade in der Zeit der Sommerferien intensiver um das Kind bemühen, kleine Ausflüge planen, sportliche Aktivitäten unternehmen und vor allem, den jungen Menschen immer wieder ins Gespräch ziehen. Vielleicht kaufen sie zusammen mit dem Kind die notwendigen Dinge für die neue Schule ein – ein neuer Schulrucksack kann ebenfalls ein Motivationsschub sein. Der zukünftige Schulweg kann mit den notwendigen Verkehrsmitteln geübt, vielleicht sogar an einem schönen Sommertag mit dem Fahrrad oder zu Fuß erforscht werden.
Über die Lerninhalte, die nach den Ferien Thema sein werden, darf natürlich auch schon gesprochen werden:
Im Großen und Ganzen dient das 5. Schuljahr in allen Schulformen der Wiederholung des Stoffes der 4. Klasse. So kann also jeder sich ein wenig darauf vorbereiten – Grundrechenarten und 1-mal 1 in Mathematik, Grammatikbegriffe in Deutsch, englische Vokabeln und immer wieder „Lesen“, egal was, egal in welcher Sprache – aber auf alle Fälle darüber reden.
Das können natürlich auch alles die Eltern leisten, aber in manchen Familien gibt es gerade zum Schuljahrswechsel bei mehreren Geschwistern vielfältige Aufgaben. Da entlastet ein Freund der Familie die Eltern oft mehr und kann auch gleich den Start ins neue Schulleben miterleben.
Später sind die Paten dann hoffentlich auch Gesprächspartner in anderen Bereichen und begleiten so den jungen Menschen ins Erwachsenenleben.

Montag, 7. Juni 2010

Rente!!??

Naja, es ist nicht mehr zu übersehen –ich nähere mich mit mehr oder weniger riesigen Schritten dem Rentenalter, zumindest dem Alter, in dem man früher in den so genannten Ruhestand überging.

Soweit ich vernommen habe, kann sich das aber noch um ein bis zwei Jahre verschieben, will man denn mit dem bei Beamten noch einigermaßen ausreichendem Salär die dritte Lebenszeit genießen.

Abstriche werde ich in finanzieller Hinsicht sicherlich hinnehmen müssen. Wäre ja auch noch schöner, würde ich nach dann immerhin 38 Jahren vollem Einsatz mit den Kindern anderer Leute erwarten, dass ich so richtig aus dem Vollen schöpfen könnte.

So langsam dämmert nicht nur mir es, dass wir uns alle werden einschränken müssen- haben wir doch bis dahin sicherlich immer noch keinen 6er im Lotto gewonnen, keine Erbschaft getätigt und auch sonst keinen größeren Geldsegen zu erwarten.

Überall heißt es, und dann in 7 Jahren sicher von vielen, vor allem jüngeren Zeitgenossen schadenfroh bemerkt: hättest du doch beizeiten vorgesorgt, geriestert oder sonst wie Geld beiseite gelegt und dasselbe angelegt!

Beiseite legen??? Hä??? Wovon denn?

Wenn man, wie wir, im mittleren Alter, weil wir unsere Familie erst spät gegründet haben, das Projekt „eigenes Haus – darf auch ein bisschen größer sein“ angeht, so sind die nächsten, sagen wir mal 25 Jahre mit dem Abbezahlen der dazu notwendigen Kredite verplant.

Also nichts zurücklegen!!

So, da wären wir also in einer verdammten Sackgasse!! Wir könnten in Depris verfallen und den Kopf in den Sand stecken, um das unvermeidliche Desaster zu erwarten.

Doch halt!! Wer den Kopf in den Sand steckt, knirscht morgen mit den Zähnen!!

Und das wollen wir nicht, ist auch gar nicht unser Stil!

So geschah es, und ich bin sicher, es gibt keine Zufälle, dass ich vor einiger Zeit eine wirklich tolle Frau kennen lernte. Und nicht nur das – sie stellte mich in ihrem Freundeskreis weiteren sympathischen, und wie ich schnell merkte, wirklich erfolgreichen Menschen vor.

Die es sich finanziell und auch sonst, so richtig gut gehen ließen.

Nun ist ein Haus auf einer beliebten spanischen Insel nicht unbedingt mein Traum – Ferien würden mir da völlig ausreichen, aber ein schuldenfreies Haus und eine unbeschwerte Existenz wären schon sehr verlockend.

Da ich ein neugieriger Mensch bin, habe ich mal gefragt, was meine Freundin denn so beruflich macht – denn ihr Hauptberuf als Heilpraktikerin konnte kaum eine solche Goldgrube sein.

Nun lässt sie mich an ihrer Erfolgsgeschichte teilhaben, bietet mir eine Geschäftspartnerschaft an, bei der ich auch noch so Einiges für meine berufliche Weiterbildung tun kann.

Denn so viel ist für mich auch klar: mit 65 Jahren will ich auf keinen Fall aufhören, weiter zu lernen.

Dann habe ich hoffentlich auch die Zeit, mich ganz meinen Hobbys zu widmen und das auf der Basis einer finanziell gesicherten Existenz.

Darauf freue ich mich!!

Mittwoch, 26. Mai 2010

Was denkt sich ein Pferd?


Gestern nutzte ich den, wie sich heute herausstellte, letzten schönen Tag (morgen wirds wieder besser!!), um spontan alleine auszureiten. Das habe ich schon lange nicht mehr getan - leider bisher durch etliche Mitreiter, die mir lieb sind und überhaupt nicht auf die Nerven gehen, verhindert.
Also ritt ich auf Grimur eine Runde durch die spätnachmittäglichen Felder.
Eine meiner Lieblingsstrecken, was ich dann meinem Pferd auch mitteilte.
Er hörte mir aufmerksam zu, spielte mit den Ohren, schnaubte ab und zu, grummelte auf seine eigene Art, schien mir damit zu antworten.
Dann, auf einmal Stille. Mir fiel nichts mehr ein und ihm offensichtlich auch nicht.
Worüber unterhält man sich eigentlich mit einem Pferd?
Von meinen langen Läufen bin ich Schweigen gewöhnt, eventuell noch Musik vom iPod, aber, da ich immer alleine laufe, keine Gespräche.
So wanderten wir in einvernehmlichem Schweigen und absolut entspannt. Nach dem ersten langen Galopp war unser Atem schneller, wurde dann aber wieder ruhiger.
So verging einige Zeit, bis ich merkte, dass Grimur mir offensichtlich auch Dinge mitteilen und zeigen wollte. Er wendete den Kopf bald hier- bald dorthin, als wolle er mich an seinen Beobachtungen teilhaben lassen.
"Meinst du nicht, wir sollen diesen Weg nehmen?" schien er zu fragen, ließ sich dann aber sofort auf meinen Gegenvorschlag ein; "oder vielleicht lieber dort entlang?"
Als ich dann endlich mit seiner Wahl einverstanden war, fragte er nochmal nach, bevor er durch schnelleres Gehen zeigte, dass er diese Richtung auch bevorzugte.
Schließlich fragte er nach einer schnelleren Gangart - "Okay, dann wollen wir mal " war meine stumme Antwort, die er sehr gerne umsetzte.
So gelangten wir nach einem übermütigen Galopp wieder nach Hause, hatten kaum zehn Sätze miteinander gewechselt und doch beide unseren Ausritt genossen.

Sonntag, 23. Mai 2010

Bild von Luke

war im letzten Text nicht ganz eingestellt worden, deshalb nochmal:
Kater Luke bei der Pfingstmeditation

Sprachen


Heute ist Pfingsten – da lernten die Apostel vor fast 2000 Jahren die ungewöhnlichsten Sprachen und konnten sie auch gleich anwenden, sozusagen vom heiligen Geist inspiriert.

Heute begnügen wir uns an Pfingsten meistens damit, das schöne Wetter bei Ausflügen und Grillfesten zu genießen.

Oder auch, wie wir es tun, unsere Tiere zu beobachten und dieses zu genießen.

Deren Sprache ist meistens eindeutig und leicht zu verstehen.


Die Ruhe, die sie ausstrahlen sagt uns auch ohne Worte: alles in Ordnung - ihr könnt euch aufs Leben verlassen -alles ist gut und richtig!

In dieser Ruhe liegt die Kraft, die uns den Alltag an so einem Wochenende vergessen und ihn, wenn er wieder dran ist, bewältigen lässt!


Samstag, 22. Mai 2010

Sommer!



Tja, wir haben den Sommer eingeläutet. Gestern abend durften die beiden großen Reitermädchen ihre Lieblingspferde ohne Sattel reiten. Ich nahm die Übriggebliebenen, Trausti und Gladur, die beide eigentlich nicht gut zusammen zu führen sind, weil der eine den anderen vor sich her zu treiben scheint, egal wie weit ich sie auseinanderhalte (was ganz schöne Muckis gibt!)
So wanderten wir die 500 m durchs Dorf zur Bachweide, die in diesem Jahr schon ein paar Mal für einige Stunden abgegrast werden durfte. Nun sollen die Ponys dort auch über Nacht bleiben, nur zum Reiten kommen sie nach Hause, aber da bin ich jeweils auf Mithilfe angewiesen, weil unsere Ponys sich problemlos nur im Viererpack durchs Dorf führen lassen.
Später, wenn sie auf der großen Sommerwiese am Sportplatz sein werden, packe ich wieder das ganze Sattelzeug ins Auto und wir reiten von dort aus - dann sind die Pferde über drei Monate garnicht zu Hause.
Abends im Garten empfing mich gähnende Leere, die mir jedes erste Mal einen Stich gibt. Sieht so leer aus hinterm Haus! Keine Ponys, die gemächlich Richtung Stall wandern, sobald sie die Tür zur Tenne hören, weil es dann meistens Futter und Streicheleinheiten gibt. Kein Wiehern, wenn sie die anderen Pferde ein paar Gärten weiter rufen hören.
Ist schon komisch, so still!
Nun haben wir wieder einen anderen Lebensrhythmus: morgens im Stall nur noch Schafe und Kaninchen versorgen, aber mit dem Fahrrad, zu Fuß oder dem Auto (Hunde eingepackt) zur Weide, um zu schauen, ob alles noch in Ordnung ist, das Wasser nachfüllen, den Zaun kontrollieren.
Für mich wieder näher an der Natur - zudem laufe ich auf meinen Trainingsstrecken jetzt öfter in Richtung Weide und werfe einen Blick auf die "Fellnasen", freue mich an dem Bild der friedlich Grasenden und verabschiede mich, wenn sie mir bis zum Tor hinterher laufen, "bis zum Abend" - sie verstehen mich sicher und trollen sich!

Donnerstag, 13. Mai 2010

Sinnkrise

Mein Mann erschreckte sich, als ich gestern feststellte. "Du, ich glaube, ich habe eine Sinnkrise.!" Gemeint habe ich aber nicht das Hinterfragen unserer Beziehung, sondern die Frage nach dem Sinn aller meiner Engagements. Während des anschließenden Laufs - ich sortiere beim Laufen immer meine Gedanken - räumte ich in diesen mal so richtig auf!
Heraus kam zunächst einmal eine lange Liste der Dinge, die ich privat und beruflich so täglich zu bewältigen hatte:

Familie - Hunde, Katzen, Schafe, Kaninchen versorgen, Haushalt managen, Einkaufslisten schreiben, täglicher Brötcheneinkauf für den Kiosk meines Sohnes; Beratung in der Nachhilfeschule meines Mannes

Pferde - füttern, zur Weide bringen, Reitstunden geben, selber reiten, Weidemagement, Zäune reparieren

Beruf - Klassenlehrerin, Berufsberatung, Unterricht planen und durchführen, jeden Tag pünktlich in der Schule erscheinen, Ausbildungskoordination (AKO), Beratungslehrerin;

Bei den Familienaktivitäten steht mir natürlich das ein oder andere Familienmitglied zur Seite, so dass ich auch Aufgaben abgeben kann, weil sie letztlich unser gemeinsames Projekt sind!

Vieles ist natürlich aufgrund meines persönlichen Hobbys entstanden - in den letzten beiden Jahren kam noch meine neue Leidenschaft, das Laufen, dazu - auch ein Zeitfresser! Aber auch eine Möglichkeit, mir Luft zu verschaffen -

Nun stellte ich fest, dass ich mich total zerrissen fühle - aufgerieben zwischen all diesen teilweise selbstgestellten Aufgaben.

Also muss ich dringend etwas ändern, vor allem um Platz zu schaffen für Aufgaben, die mich weiterbringen und wirkliche Zufriedenheit und damit auch geistige und körperliche Gesundheit bringen.

Aber, was soll ich rausschmeißen?

In Anbetracht der Tatsache, dass mein offizielles Berufsleben von Kultusministers Gnaden in den nächsten 10 Jahren enden wird, möchte ich nicht so gerne bei meinen Hobbys ausdünnen, sondern lieber die dienstlichen Aktivitäten zurückfahren.

Gespräche mit meiner Familie und Kollegen werden mir hoffentlich Entscheidungshilfe bieten.

Vor allem sollte ich überlegen und in mich hineinhören, wobei ich mich gut oder nicht so gut fühle.

Besonders meine Zusatzaufgaben, die nicht unmittelbar mit meiner Lehrertätigkeit, also mit dem Umgang mit jungen Menschen zusammenhängen, machen mir zusehends Bauchschmerzen.

Muss ich mich wirklich selbst "verkaufen", um mir was beweisen zu können?

Muss ich erwachsenen Menschen lehrend gegenüber stehen? Will ich das wirklich?

Soll ich prüfen und bewerten? Macht mir das wirklich Spaß?

Nein, eigentlich nicht.

Das erinnert mich zu sehr an die dunklen Zeiten meiner eigenen Schullaufbahn, in der ich mich klein und wertlos fühlte, weil ich bestimmte Normen nicht erfüllte. Das möchte ich nicht auf der anderen Seite stehend wiederholen.

Viel lieber möchte ich Lernbegleiterin. Lebensbegleiterin, Richtungsweiserin, Vorbild sein! Auf Augenhöhe mit denen, die von mir lernen können, sollen und wollen.
Dahin sollte mein Entscheidung zielen.
Ich bin gespannt!

Montag, 10. Mai 2010

Werte

Mal was Philosophisches! (anlässlich des Gesprächs mit einer Studienabsolventin!)

Wenn ein Kind geboren wird, will jeder wissen, ob es gesund ist, ob die ersten Testwerte stimmen. Später geht’s weiter mit der Testerei: U1 bis U irgendwas, Seh-, Hör-, Sprachtests und motorische Tests begleiten den Weg eines jeden jungen Menschen.

Später, in der Schule interessieren die Ergebnisse und Werte des schulischen Lernens. Tests und Klassenarbeiten geben ein Bild über den Leistungsstand des Heranwachsenden.

So entwickelt sich im Menschen ein von außen bestimmtes Wertgefühl. Dieses hängt auch und nicht zuletzt von der Sympathie der mit seiner schulischen Entwicklung befassten Lehrer ab.

Anders erleben sich die meistens Menschen innerhalb ihrer Familie, der sozialen Umgebung: sie werden aufgrund ihrer Persönlichkeit wertgeschätzt bzw. spüren, dass sie für ihre Eltern, Geschwister und sonstige Verwandte wertvoll und einzigartig  sind. So der Idealfall!

Diese Kinder entwickeln Selbstbewusstsein, das ihnen so schnell kein übel wollender Erwachsener wankend machen kann. Sie geraten aufgrund dieses Selbstbewusstseins mit dem Regelwerk „Schule“ immer mal wieder in Konflikte, meistens kleine und nicht spektakuläre Auseinandersetzungen im täglichen Miteinander, harmlos und oft auch notwendig, formen sie den jungen Menschen zu einem kritischen Erwachsenen, der nicht zu allem „ja und Amen“ sagt.

Wird aber innerhalb der Familie das Selbstwertgefühl des jungen Menschen nicht gepflegt, so kann es durch Einflüsse von außen umso mehr ins Wanken geraten.

Dann entwickeln  viele Jugendliche eine wehrhafte Trotzhaltung, die sie alles, was an Kritik von außen an sie herangetragen wird, als Angriff auf ihre Person verstehen lässt. Ihr Verhalten wird aggressiv und destruktiv, manchmal auch depressiv, was als Aggression gegen die eigene Person interpretiert werden kann. 

Auch, wenn es nicht zu solch krassen Auswirkungen kommt, kann das mangelnde Selbstwertgefühl dazu führen, dass der junge Mensch sich selbst nicht richtig wertschätzen kann und, falls er von Freunden gelobt wird, dieses Lob gar nicht so richtig annehmen kann. Sein eigener Wert wird von ihm nicht richtig wahrgenommen werden.

Falsche Ziele und/oder falsche Entscheidungen, die Ausbildung und Berufswahl betreffend, sind oft die Folge einer solchen Fehleinschätzung.

Viele junge Leute probieren verschiedene Berufe aus, ohne eine Ausbildung zuende zu führen. Und geben irgendwann entnervt und frustriert auf.

Vielleicht hat man irgendwann die richtige Wahl getroffen, hat endlich seinen Traumberuf oder zumindest eine dem Traumberuf nahe kommende Variante gewählt, wird man sicher irgendwann in die Lage versetzt, seinen Wert in Zahlen, sprich dem beanspruchten oder erwarteten Gehalt ausdrücken zu müssen.

Da machen viele Berufsanfänger sich klein, weil sie in ihrer Biographie ihren wirklichen Wert nicht vermittelt bekamen.

So sind sie dann vielleicht wieder frustriert, weil plötzlich das Gehalt im Traumberuf nur knapp zum Leben reicht.

Da sollte sich  jeder in Erinnerung rufen, welchen Einsatz er bei seiner Ausbildung zeigte, wie viele Jahre er unter Zeit- und Prüfungsdruck nicht in den Tag hinein leben konnte, sondern angesichts der nächsten Klausur, Hausarbeit oder mündlichen Prüfung mit ständig schlechtem Gewissen Freunde und Hobby vernachlässigen musste, von Eltern und anderen Erwachsenen an ein baldiges Ende der Ausbildung erinnert wurde und sich letztlich auch selber genügend Druck machte.

Soll man sich das als Studienabsolvent nicht auch gut bezahlen lassen? 

Also, ihr Berufsneulinge, traut euch zu, euren Wert richtig einzuschätzen und das auch von eurem zukünftigen Chef  zu erwarten!

 

 

Samstag, 10. April 2010

Ruhe

Vor 8 Jahren zogen wir hierher aufs Land - der wichtigste Grund dafür waren unsere, damals zwei, Pferde, besser gesagt, Ponys, die wir bisher beim Bauern stehen hatten: teuer, unzufrieden mit dem mangelnden Einfluss auf Futter und Weidegang (24 Stunden Weide bei ständigem Zugriff (Zubiss) auf Heu und Stroh waren einfach falsch für unsere Isländer), die bei dieser Art Haltung fett und krank wurden!


Also suchten und fanden wir unser neues Zuhause, kurz danach auch ein weiteres Pferd. Inzwischen ist unser (vierblättriges Glücks-)Kleeblatt komplett und viel schlanker und fitter geworden.


Was hier sofort auffällt, ist die Ruhe, zumindest an den Sonntagen, die wir für ersten Besichtigungen unseres Hofes wählten.


Später, als wir zwecks Renovierung öfter hier waren und dann endlich auch einzogen, stellten sich andere Geräusche ein: der 7 km weiter nördlich gelegene Fliegerhorst holte seine für einige Monate in die USA ausgelagerten Tornados zurück; die absolvieren nun ihr Flugbewegungsprogramm zum Glück nicht nur über unserem Ort (im Nachbarort wohnt die Familie des Kommandanten ;-), aber gelegentlich leider auch nachts.


Die rundherum ansässigen Bauern nutzen ihre Maschinen keinesfalls zu den gesetzlich vorgesehenen Zeiten, sondern dann, wenn die landschwirtschaftlichen Aktionen es erfordern, also nachts, frühmorgens, sonntags.


Das Grundrauschen, das wir zuerst unserer evtl. sehr unruhig laufenden Heizung oder einem vom Stress herrührenden Tinitus zuschrieben, war die Kühlung der Gemüsehalle des Bauern von gegenüber.


Inzwischen hören wir dies Geräusche nicht mehr, bzw. nehmen sie nicht mehr wahr.


Vogelgezwitscher, das Krähen der Hähne in der Nachbarschaft, das Blöken unserer Schafe und das Gewieher der Pferde sind die Geräusche, die wir immer noch genussvoll aufsaugen.


Seit einiger Zeit laufe ich kilometerweit durch die grandiose Voreifellandschaft, weitab von Autostraßen und Industrielärm.

Dabei trage ich fast zwanghaft meinen iPod spazieren, warum eigentlich, war mir erstmal nicht klar.

Doch dann setzte auf einmal die Musik aus, offensichtlich hatte ich vergessen, ihn rechtzeitig aufzuladen, also musste ich den gerade begonnen Lauf stumm beenden.

Dabei kam ich dann in den Genuss der Naturgeräusche um mich herum. Begleitet von meinem eigenen Atem, den ich sonst nicht wahrnahm, hörte ich das Gezwitscher der Vögel in den Baumwipfeln über mir, den rauhen Schrei der Greifvögel, später auf dem Feld das laute Zirpen der hoch über mir fliegenden Lerchen, ein Rascheln zu meinen Füßen kündete von der Anwesenheit der kleinen hin und her flitzenden Mäuse, über die man je nach Tageszeit fast bei jedem zweiten Schritt stolperte.
Vor zwei Wochen bescherte uns der Ausbruch eines isländischen Vulkans ein Flugverbot sämtlicher sonst den Geräuschpegel belebender Flugobjekte- Und so war alle Tage Luftsonntag - die Donnervögel der Base standen mit hängenden Flügeln im Hangar, im Fernsehen sah man auf den Flughäfen lange Reiehen von abgestellten Riesenets - etwas hilflos wirkten die starken Vögel mit Strümpfen von Netzen über der Öffnung der Triebwerke - hatte man Angst, dass die Asche auch am Boden auftauchen und mit Höllentempo die Düsen verstopfen würde?
Auch, wenn in Island die Bauern von dem Spektakel auf ihrer Insel alles andere als begeistert waren und viele in ihrer Existenz bedroht waren und noch sind, genossen haben wir die Ruhe in der Luft schon, das gebe ich offen zu.
Nun ist wieder alles fast normal, aber die Ruhe, die ich mir innerlich gönne, die Außengeräusche filtere und die Musik beim Laufen nur noch gezielt einsetze und nicht mehr selbstverständlich nutze, hilft mir ,vom Alltag abzuschalten und neue Kraft zu schöpfen.
Dann bin ich einfach nur noch dankbar für alles um mich herum und ärgere mich auch nicht mehr über vereinzelt am Himmel dahinziehende Flugzeuge, deren Brummmen sich meistens genauso schnell entfernt, wie es in meinen Hörbereich gelangt ist.

Freitag, 2. April 2010

Ostern

Ich mache, wie üblich, meinen Hundespaziergang - nein, nicht ganz so wie sonst, sondern die Hunde ins Auto gepackt und zum alten Wasserturm in unserem Dorf bzw. einen Kilometer außerhalb gefahren. Der Wasserturm steht (leider) schon lange nicht mehr, aber die Einheimischen kennen die Stelle ganz genau - nun steht dort ein Wegkreuz, das vor kurzem von tatkräftigen Migliedern des Bürgervereins (geschätztes Durchschnittsalter der alten Herren ca. 75 Jahre!) in liebevoller, wochenlang andauernder Kleinarbeit, restauriert wurde. Ein Platz, der zum Ausruhen einlädt, mit einer Bank und Blick von da in die Eifel, die immerhin noch fast 20 km entfernt ist.
Nun gut, die Hunde wussten
diesen Platz denn auch auf ihre Art zu würdigen. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, widmeten sie sich der Anzeigenrubrik der auf dem Boden ausgelegten Fährten. Frauchens "Hier" und "Komm" wurde ignoriert, bis mir der Kragen platzte und ich einen meiner seltenen lauten Kraftausdrücke von mir gab. Das wirkte und so kamen Tammi und Kazim dann auch reumütig angekrochen und ließen sich anleinen.
Den Weg hinunter in den Wald nahmen wir sozusagen im Sturmschritt, immer wieder unterbrochen von plötzlichen Stopps, wenn die Hunde, natürlich abwechselnd, abrupt stehenblieben, um die neuesten Kontaktanzeigen zu studieren.
Plötzlich sprang ein Hase aus dem Gebüsch und hoppelte mit lustigen Sprüngen vor uns her, was den großen Hund dazu animierte, energisch vorwärts zu streben; die kleine Hündin, ganz nach Terrierart, hüpfte, aufgeregt jiffend, an ihrer langen Leine auf und ab "Frauchen, lass mich los, ich will da hinterher, büdde!!!" Hätte ich ihrer Bitte Folge geleistet, hätte ich mit Sicherheit die nächste Stunde dort wartend zubringen dürfen, bis "Madame" geruhen würde, zum Ausgangspunkt ihrer wilden Verfolgungsjagd zurückzukehren. Den Hasen hätte sie nicht bekommen, das haben wir bei früheren Ausflügen dieser Art schon festgestellt. Da fehlen zum Glück noch einige km/h - aber man weiß ja nie - und der Jäger, der unter Umständen des Wegs daher kommen könnte, wäre wahrscheinlich "not amused", wenn ein Hund sein Jagdrevier durchstöbern würde.
Nun gut, der Hase verschwand im Gebüsch, die Hunde beruhigten sich wieder und wir konnten den Spaziergang endlich genießen.
Puls und Kopf kommen zur Ruhe, die Natur um uns herum trägt zur sonnigen frühlingshaften Osterstimmung bei. Die Felder zeigen sich schon in einem satten Grün, die Narzissen wiegen ihre goldenen Köpfe im leichten Frühlingswind, Schneeglöckchen, teils schon verblüht, setzen noch vereinzelt weiße Tupfen auf den grün-braunen Waldboden. Die Weidenkätzchen haben auch schon ihre pelzigen Fruchtstände entblättert; ansonsten scheinen die Bäume noch im Winterschlaf zu verharren. Schaut man allerdings etwas näher hin, so kann man doch schon die ersten grünen Blattspitzen erkennen, die vorsichtig in den Tag hinein sprießen, so als wären sie noch unsicher, ob es denn endlich Frühling werden will!
Nach dem langen Winter, der in diesem Jahr sogar bei uns im Rheinland ewig zu dauern schien, beobachte ich das Erwachen der Natur mit ganz anderen Augen. Fast kommen leichte Befürchtungen auf, dass es überhaupt nicht mehr Frühling werden wird.
So müssen unsere Vorfahren vor hunderten von Jahren empfunden haben, wenn endlich die ersten starken Sonnenstrahlen den Schnee wegtauten, die Natur sich wieder im bunten Gewand präsentierte, die Tage länger wurden, so dass man nach getaner Arbeit der Geselligkeit frönen , Feste feiern und länger draußen verweilen konnte.
Damals hatten sicher auch Frühlingsfeste, wie Ostern einen ganz anderen Stellenwert. Man kam zusammen, saß oder tanzte ums Osterfeuer, aß frisches Brot und Eier.
Die jungen Leute fanden sich zu Paaren zusammen und die Dinge des Lebens nahmen ihren Lauf.
Etwas von dieser Stimmung nehme ich auf meinen Osterspaziergängen mit und tanke Energie und Lebensfreude für ein weiteres Jahr.

Donnerstag, 1. April 2010

Unterm Regenbogen (1)

Seit fast 10 Jahren treffe ich mich immer Samstagsmorgens mit meiner Freundin, um bei einem ruhigen Ritt die Woche ausklingen zu lassen. Dabei werden wir gelegentlich von ein bis zwei anderen Freundinnen begleitet - wir nennen das unseren "Frauenverwöhnritt"!
Dabei haben wir schon allerlei Abenteuer erlebt, aber nicht, was Reiter jetzt denken.
Also keine pferdischen Kapriolen und Kunststückchen, auch kein Reiterlatein findet den Weg zur Veröffentlichung, sondern es sind vor allem die kleinen Alltagserlebnisse, die unsere Ritte unvergesslich machen.
So kreuzen regelmäßig kleine und große Wildtiere unseren Weg, morgens Hasen und Füchse, in der Abenddämmerung, die wir bei Ausweichterminen nutzen, Rehe und Hirsche.
Schön ist, dass die Tiere uns immer sehr nahe heranlassen, weil sie unsere Pferde nicht fürchten und unsere Stimmen wohl auch nicht. Denn besonders leise sind wir nicht bei unseren Ausritten.
Ein besonderes Erlebnis und für Überraschungen gut, ist immer wieder das Wetter.
Wir sind schon bei jedem Wetter geritten, sei es Regen, Hagel oder Schnee - solange meine Freundin den 35 km langen Weg zu uns findet oder schafft - gelegentlich streikt das Auto oder wie im letzten Winter, der Räumdienst - reiten wir, frei nach dem Motto: es gibt kein schlechtes Wetter nur falsche Kleidung!
Außerdem ist hier bei uns in Lüxheim das Wetter ohnehin immer besser als in der übrigen Region. Der Mann meiner Freundin hat es schon aufgegeben, sie vor jedem Ritt bei unsicherer Witterung zu warnen.
In den letzten Wochen ließ uns der Frühling nach diesem außergewöhnlich langen Winter ein wenig Sonne und laue Luft naschen, aber am letzten Wochenende zog winterliche Kälte erneut übers Land.
Allerdings trauten wir uns am Sonntagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein ohne die üblichen Mützen und Schals und langen Unterhosen aufs Pferd und auf einen längeren Ritt.
Unsere Ritte führen uns für gewöhnlich vom Dorf weg und damit ist meistens schnell ein natürlicher Abstand erreicht, der es unmöglich macht, bei plötzlichem Wetterumschwung noch einigermaßen trocken nach Hause zu gelangen.
Wir ritten also fröhlich plaudernd und der Welt damit entrückt unseren Weg am Waldrand entlang und stellten nach einiger Zeit fest, dass die Helligkeit sich zur Dämmerung wandelte. Dafür war es um 15:00 Uhr am Nachmittag aber eindeutig zu früh.
Inzwischen waren wir schon gut 3 km weit vom Dorf weg. Naja, so ein kleiner Schauer macht uns nichts aus, dachten wir uns und trotzten denn auch den ersten fallenden Regentropfen. Und tatsächlich hörte der Regen nach kurzer Zeit wieder auf, aber gerade so lange, bis unsere Jacken und Hosen wieder getrocknet waren. Wir wiegten uns also in Sicherheit, sah doch der Himmel in unserer Wetterecke südwestlich gar nicht so dramatisch aus, dass es einen verfrühten Rückweg wert gewesen wäre.
Die ersten Tropfen des nun folgenden Gusses waren eindeutig kälter und fühlten sich nahezu wie Hagelkörner an und in der Tat bleiben sie teilweise auf dem Fell unserer Pferde liegen.
Die fanden das, trotz ihrer genetischen Disposition - schließlich stammen ihre Vorfahren von der Insel im Nordmeer- überhaupt nicht komisch und strebten eilig in Richtung Heimat, die nun aber dummerweise schon ziemlich weit entfernt war.
Einen direkten Weg gab es nicht, waren wir doch in unserem reiterlichen Übermut einen Bogen geritten und so mussten wir diesen auch beenden, um wieder in Richtung des heimatlichen Stalls einschwenken zu können.
Nachdem wir uns damit abgefunden hatten, dass wir nun auf jeden Fall ausgiebig durchnässt werden würden, kehrte auch unserer gute Laune zurück, oder soll man es Galgenhumor nennen, wenn man trotz in den Nacken rinnenden Wassers, roter Ohren, klammer Hose an Oberschenkeln, nassen Sätteln und Zügeln noch Witze machen kann und vor allem die irrsinnigen Farben, die uns der Himmel präsentierte, genießen konnte.
Wir vertrieben uns die Zeit damit, uns auf die immer grandioseren Farbspiele über uns aufmerksam zu machen: die tiefgrauen Wolkenungetüme,an deren unterem Rand Regenschwaden herabhingen, die grellen Sonnenstrahlen, die unter selbigen hindurchblitzten und nicht zuletzt die Regenbögen, die sich zunächst nur am Horizont, dann aber über den ganzen Himmel und damit über uns spannten!
Und damit bewahrheitete sich die alter Reiterweisheit:
wenn Engel reiten (reisen), lacht der Himmel, auch wenn der Regenbogen (nur) die Verheißung dieses Lachens, der Sonne ist.
Auf jeden Fall fühlten wir uns eins mit der Natur und das ist schließlich der Sinn eines jeden Rittes, den wir unternehmen.

Dienstag, 30. März 2010

Zeit


Schenk mir Zeit,
damit ich alles lesen kann, was ich lesen möchte, vor allem die Blogeinträge meiner Freundin Dagmar in Island
http://kata-skaldkona.blogspot.com/
damit ich endlich die Frühlingsblumen pflanzen kann, die im Hof auf der Mauer vor sich hin blühen und hoffen, dies demnächst in den dafür vorgesehenen Kästen auf den Fensterbänken tun zu dürfen,
damit ich die Weidezäune reparieren kann, die vom stürmischen vereisten Winter gebeutelt, teilweise am Boden liegen oder vom ersten wachsenden Gras überwuchert sind,
damit ich das Haus blitzsauber putzen, einschließlich der Fenster und der dazugehörenden Bänke und für Ostern schmücken kann,
damit ich laufen, Fahrrad fahren, reiten kann, wann immer ich will und mir danach ist,
damit ich endlich meinen Schreibtisch aufräumen kann, der schon wieder wie ein Magnet Schriftstück für Schriftstück sammelt und auf geheimnisvolle Weise zu Stößen aufschichtet, die für unsere Katzen ein willkommener Spielplatz sein wollen-
oder damit ich das alles aufschreiben kann, dabei meine Gedanken sortieren und eine Reihenfolge festlegen kann -
zwischenzeitlich gehe ich raus und fange einfach an...

Samstag, 27. März 2010

Ganz unprofessionell

Montagsmorgens habe ich an unserer Schule immer Busaufsicht. D.h. ich muss nicht die Busse, die unsere Schüler zur Schule bringen, wohl aber deren Fahrer und Beifahrer beaufsichtigen. Jetzt fragt man sich vielleicht, was Busfahrer denn an Beaufsichtigung oder Begutachtung bräuchten und ob dafür nicht eher die Polizei zuständig wäre?
Richtig, wir Lehrer sind nur für die Sicherheit unserer Schüler verantwortlich, was im Fall der Busse bedeutet, dass eben schauen müssen, dass bei der Ankunft (und am Nachmittag bei der Abfahrt) nichts passieren kann. Da fahren manche Fahrer, nachdem die Schüler ein- oder ausgestiegen sind, einfach los, ohne zu schauen, ab sich da noch ein kleines Persönchen - vielleicht sogar im Rollstuhl sitzend (ich arbeite an einer Schule für Körperbehinderte) hinter dem Bus, für den Fahrer auch mit Rückspiegel nicht zu sehen, befindet. Oder, ob sich Schüler etwa in eine andere Richtung als zur Schule davon machen - soll ja schon mal vorkommen!
Also, dies Aufsicht ist nicht allzu beliebt, vor allem am Montagmorgen, weshalb es mir bisher auch noch nicht gelungen ist, selbige loszuwerden.
Aber ,da ich in allem auch immer einen Gewinn suche, habe ich begonnen, die mir anvertrauten Schüler und Busfahrer etwas genauer zu beobachten.
Dazu muss man wisssen, dass es sich beim fahrenden Personal nicht um pädagogisch geschulte Menschen handelt. Teilweise fahren Verwandte von behinderten Schülern, sozusagen Ersatzomas, -onkel und -tanten die kleinen und später größeren Kinder zur Schule. Sicher wollen sie so ihre Fürsorge über die häuslichen Möglichkeiten hinaus walten lassen.
Dabei werden auf den Fahrten, wie meine Schülern mir immer wieder berichten, Geschichten erzählt, Kummer und Streit befriedet und so schon manche "Lebenshilfe" geleistet.
Ganz vorne am Eingang stehend sehe ich nun, wie die Busse, kaum dass sie angehalten haben, ihre Passagiere nach draußen entlassen. Manche benötigen beim Aussteigen Hilfe, andere hüpfen heraus und sind sofort schnellstmöglich im Schulgebäude verschwunden (nachmittags sind diese dann meistens die ersten am Bus!)
Andere Schüler klettern aus dem Bus, warten daneben mit zwei Schultaschen bepackt auf einen weiteren Mitfahrer, der vorsichtig in den Rollstuhl gesetzt oder mit Hilfe der hydraulischen Rampe aus dem Bus gehoben wird. Nun wird die Tasche an den Rollstuhl gehängt und der Läufer schiebt den Rollstuhlfahrer vorsichtig oder manchmal auch übermütig rennend durch die Eingangstür. Das hat so etwas Liebevolles, wie man es sich manchmal unter Geschwistern wünschen würde.
Neulich fiel mir ein Bus auf, desssen Passagiere nach dem Aussteigen nochmal nach vorne zur Beifahrerin gingen. Jeder bekam ein süßes Weckchen in eine Tüte eingepackt und einen kleinen Stupser mit auf den Weg. Diese kleinen Gesten tragen sicher viel dazu bei, dass unsere Schüler morgens in der Regel gut gelaunt zum Unterricht erscheinen. So leisten die Busfahrer, zwar ganz und gar unprofessionell, ab umso liebevoller ihren Beitrag zu einem erfolgreichen Unterrichtstag.

Samstag, 20. März 2010

Schrittausritt!

Neulich meldeten sich bei mir drei Leute für einen Ausritt an: Tante mit Nichte und deren Mutter.
Das kommt öfter mal vor und ich frage natürlich immer nach Reiterfahrungen. Von dem, was mir dann erzählt wird, streiche ich schon mal Einiges weg, der Rest entpuppt sich dann meistens noch als "Märchen".
Ich weiß auch nicht, warum sich Menschen am Telefon immer so anders darstellen! In der Realität zeigt sich das wahre Können. Gerade beim Reiten würde ich erstmal immer tiefstapeln -
sicherheitshalber.
Also rückte die kleine Familie an - das Mädchen, gerade 8 Jahre alt , sehr klein und zart und vor allem, sehr schüchtern, um nicht zu sagen, ängstlich. Die Mutter, schon ein wenig robuster und deren Schwester.
Die beiden Erwachsenen berichteten dann, als es um das Aussuchen der Pferde ging, dass es mit den Reiterfahrungen schon eine Weile her sei und man lieber liebe Pferde- bei mir sind alle Pferde lieb, wenn auch unterschiedlich temperamentvoll und lauffreudig - reiten würde.
Also, gleich drei liebe und langsame Pferde habe ich nicht, allerdings sind meine Pferd für solche Art von Ritten programmierbar!
Ich wählte also entsprechend den Wünschen und Vorkenntnissen der Reiter unsere Pferde aus und so kam die jüngste Reiterin auf unseren Herdenchef zu sitzen. War schon eine anrührendes Bild, wie sie sich um den richtigen Sitz auf dem zugegeben sehr groß geratenen Isländer bemühte.
Trausti dackelte während des Ausritts auch brav mit den anderen mit - er wusste, dass er scih bei einer so kleinen Reiterin keine Kapriolen leisten durfte. Da kann man sich auf ihn völlig verlassen!
Gladur als etwas sturköpfiger Senior und Afra, die temperamentvolle Welsh-Isländer-Mixstute wurden von den beiden erwachsenen Gästen geritten. Bei den beiden Ponys weiß ich nämlich, dass sie auf meine Stimme hören und ich so die ganze Gruppe jederzeit unter Kontrolle haben werde.
Grimur, den ich bei solchen Ausritten immer selber reite, ist da nicht ganz so gelassen, außerdem hat er ein Problem mit großen landwirtschaftlichen Geräten, und die gibt es hier leider häufiger.
Da kann es dann schon mal zu einer Seitwärtsbewegung mit großem Raumgewinn kommen, sprich: er prescht dann auch schon mal von dannen. Zum Glück lässt er sich schnell wieder beruhigen und es ist auch noch zu keinem Unfall gekommen.
Unser Ausritt wurde dann auch für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Wir bewegten uns im gemächlichen Schritt durch die Landschaft. Leider ließ das Wetter noch viel Winterluft spüren - zunächst von der Seite, dann von hinten und vorn, je nach Richtung, in die wir ritten, bemühte sich der Wind, uns vom Pferd zu pusten. Die kleine Reiterin war dann auch schnell durchgefroren, ließ sich aber tapfer nichts anmerken, obwohl ihre Zähne hörbar klapperten!
Erst, als wir uns nach fast eineinhalb Stunden wieder unserem kleinen Dörfchen näherten, lugte die Sonne vorsichtig zwischen ein paar dunklen Regenwolken hervor.
Erstaunlicherweise waren unsere Pferde leicht geschwitzt, obwohl sie ja eigentlich wenig "getan" hatten, sollte man meinen, aber für Pferde ist eine Schrittrunde fast besser für die Kondition als die wildeste Galoppade.
Insgesamt war dieser Ausritt also auch für die Ponys ein Gewinn, vor allem merkten sie, dass der beginnende Frühling durchaus auch bedächtig genossen werden kann.
Ich freue mich trotzdem schon darauf, sie endlich nächste Woche auf die Wiese rauszulassen und ihren übermütigen Sprüngen zusehen zu können!