Sonntag, 15. August 2010

Glück II

Noch mehr Glück!
Vorgestern war ich deprimiert: seit Wochen laboriere ich mit meinem linken Knie herum! Nicht gerade förderlich, wenn man für den Marathon trainiert.
Seit zwei Wochen komplette Laufpause - versuche, meine Fitness mit Alternativtraining aufrecht zu erhalten. also aufs Fahrrad, Schwimmen und auf den Crosstrainer, den mein jüngster Sohn freundlicherweise hier zwischengeparkt hat!
Aber Laufen ist eben doch was Anderes! Mir fehlt ganz eindeutig der Endorphinkick, den ich inzwischen so sehr brauche - ich bekenne mich zu meiner Sucht!
Die Suche nach den Ursachen für meine Knieprobleme, die ich nicht beim Laufen sondern immer erst in der Erholungsphase bemerkte, führten mich zu meinem Orthopädietechniker.
Der bzw. sein Kollege macht mich mitleidlos darauf aufmerksam, dass sich sowohl Einlagen (erst 3 Monate alt) und vor allem die Füße abnutzen (Erstere) und breitlaufen (Letztere!) - Fakt ist also, der Zahn der Zeit nagt vor allem an meinen Laufapparaten!
Das war mehr als depremierend - außerdem fand ich den jungen Mann ziemlich respektlos in seinem Urteil. Mein Hinweis, dass ich immerhin für Marathon trainiere tat er mit einem mitleidigen Lächeln ab!
Die Firma werde ich auf jeden Fall wärmstens weiterempfehlen, allen denen, die abends auf dem Sofa ihren Schweinehund tätscheln!!
Zurück zu Hause hing ich sichtbar in den Seilen, mein Mann sprach mich auch sofort darauf an. Er war schon erschüttert, wie sehr mich dieser Besuch runtergezogen hatte- so deprimiert kannte er mich nicht!
Das Gespräch mit ihm zeigte mir dann aber wieder den Weg, der mir und meinem Temperament am ehesten entspricht: jede scheinbare Niederlage ist immer auch eine Chance, frei nach dem Motto "die Steine, die man mir in den Weg legt, benutze ich, um mir eine Treppe zum Erfolg zu bauen!"
Also überlegte ich, wie ich wieder starten könnte: zuerst die alten Einlagen in die Laufschuhe (auch, wenn sie schon ein Jahr alt sind, bin ich zuletzt immer noch prima damit gelaufen)- die werden noch ein paar Tage durchhalten bis ich Neue habe!
Da ich einen Tag vorher ein paar Kilometer mit Laura im Kinderwagen gelaufen war, war nun Alternativtraining angesagt, also Crosstrainer und anschließend mit Tammi 6 Kilometer Fahrrad fahren (Tammi läuft natürlich).
Gestern dann die Probe mit den "alten" Schuhe: ich lief 6 km völlig problemlos und spürte auch anschließend nichts von meinem Knie !
Danach ging es mir richtig gut, wie Jauch in einer ziemlich dämlichen Werbung zu sagen pflegt!
Und es stellte sich wieder das bekannte Glücksgefühl ein, das ich in meiner Trainingspause so vermisst hatte, das Gefühl, das mit der eigenen Leistungsfähigkeit zu tun hat, sich bis an die Grenzen auspowern zu können.
Von diesem Glücksgefühl aus kann ich den Alltag wieder bewältigen und auch andere Glücksmomente genießen und für das Alles unendlich dankbar sein!
Und vielleicht doch den Marathon laufen!

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