Dieser
Ausruf entfachte in mir als Kind immer ein Gefühl der Euphorie!
6
Wochen keine Schule, keine Pflichtlektüre, keine Vokabeln – o.k.
die hätte ich ruhig in den Ferien wiederholen sollen – jede Menge
Leichtigkeit meines Schüler- /Kinderdaseins!
Heute,
nachdem ich seit über 30 Jahren auf der anderen Seite des Pultes
agiere, hält es sich mit der Euphorie in Grenzen.
Aus
den fast 7 Wochen unterrichtsfrei sind knappe 5 Wochen geworden, weil
wir am Ende der Ferien sogenannte Präsenztage haben, in denen Vieles
zum Start des neuen Schuljahres geklärt und vorgearbeitet werden
muss.
Aber
in den Wochen davor merke ich, dass ich mich nach der Struktur meines
Arbeitsalltages sehne.
Regelmäßig
zu Ferienbeginn, wenn alle Altlasten, sprich Arbeitsblätter und
andere nicht mehr aktuelle Unterrichtsmaterialien entsorgt, die
Schultasche ferienfertig ins Regal geräumt und die Bücher fürs
neue Schuljahr, soweit jetzt schon vorhanden, ordentlich im Regal auf
ihren Einsatz warten, ereilt mich eine gähnende Leere, fast wie
Langeweile, ich falle in mein ganz persönliches Sommerloch!
Eigentlich
ist das nicht zu verstehen, denn Urlaub ist doch was Tolles!
Endlich
mal nach Herzenslust ausschlafen, nur das machen, was man möchte,
laufen, reiten, lesen, wandern und was ich sonst noch als meine
Hobbys bezeichne.
Aber
irgendwie geht es mir wie einem Kind unterm Weihnachtsbaum, das vor
lauter Geschenken nicht weiß, womit es zuerst spielen soll.
Ich
bin ein sehr aktiver Mensch und am liebsten würde ich den ganzen Tag
mit den oben genannten Tätigkeiten verbringen,aber mein zunehmendes
Alter legt mir da Fesseln an, ob ich das wahrhaben oder ignorieren
möchte.
Zum
Beispiel das Reiten: wenn es nach Lust und Laune ginge, stünde jeden
Morgen ein Ausritt auf dem Programm, aber mal abgesehen von
Wetterunbillen, strengt mich inzwischen ein Ausritt auch ziemlich an,
so dass ich anschließend erstmal eine Pause brauche und nicht gleich
eine große Runde mit den Hunden drehen möchte.
Oder
ich könnte den Tag mit einem Joggingprogramm beginnen, wonach sich
das oben beschriebene
Szenario wiederholen würde.
Also
jeden Tag Alles
geht definitiv nicht, ich muss also eine Auswahl treffen und mir in
den Ferien eine Art Stundenplan zur Hilfe nehmen, der meine Tage und
Wochen strukturiert.
So
hoffe ich das Sommerferienloch zu umschiffen, damit ich dann auch
wirklich erholt in das neue Schuljahr starten kann.
Das
irgendwann kommende Rentenalter stelle ich mir übrigens ähnlich
vor – nur so in den Tag hinein leben, ist für mich sicherlich der
falsche Lebensstil!