Dienstag, 5. Juli 2016

Auf den Spuren der Römer

Heute war ich mal in Sachen Römer unterwegs, genauer gesagt, habe ich mich verpflichtet, eine vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) organisierte Wanderung um Nettersheim zu führen.
Insgesamt hatten sich 200 Wanderer über 60 Jahre dazu angemeldet und wir waren mit 5 Wanderführern der Gemeinde Nettersheim am Start.
Ich erklärte mich bereit, die langsamste Gruppe zu führen, wir nannten uns dann spontan „die Genießer“, weil wir uns für den Weg entsprechend Zeit lassen wollten.
Eine solche Wandergruppe zu begleiten ist schon etwas Besonderes: die Teilnehmer trauten sich zunächst einmal nicht zu, eine lange Strecke schnell zu gehen, weshalb einige im Vorfeld schon ankündigten, evtl. nicht den ganzen Weg zu laufen.
Die erste Teilnehmerin musste dann auch schon nach einem halben Kilometer vom Malteser Hilfsdienst abgeholt werden, weil ein starker Krampf im Bein sich nicht mehr auflöste. Sie war entsprechend dankbar für den Transportdienst.



Trotz der vorsichtig formulierten bedenklichen Wettervorhersage starteten wir bei strahlendem Sonnenschein Richtung Ahekapelle, die unser erster Etappenrast sein sollte. Der Weg durchs schattige Genfbachtal ist immer wieder schön, ich genieße jedes mal die Strecke, die sich zwischen Feldern, Wiesen und schattenspendenden Bäumen daher schlängelt.
An der Kapelle angekommen, wurden wir von einem Mitglied des Fördervereins „Ahekapelle“ empfangen und sachkundig über dieses bauliche Kleinod, dessen Anfänge bis in die Römerzeit gehen, informiert.

Weiter ging es; die beiden nächsten Wanderer verabschiedeten sich, sie wollten den schnellsten Weg zurück ins Naturzentrum nehmen, um ihre Kräfte zu schonen.


Wir anderen nahmen den vorgesehenen Weg über Wiesenweg in Richtung römisches Kastell, vorbei an einem Grillplatz, wo wir abseits unsere Mittagsrast einlegten, weil der Platz selbst mit einer fröhlichen Familiengruppe belegt war.


Die Malteser leisteten uns Gesellschaft, sie mussten die Strecke sichern und warten, bis sie zum nächsten Einsatz gerufen wurden.
Weiter ging es durch ein weites Tal zwischen hohen schattenspendenden Bäumen hindurch, bis wir nach weiteren ca. 30 Minuten das Römerkastell am Ufer der Urft erreichten.
Dort wurden ausgiebig die Informationstafeln gelesen, bevor eine versierte Führerin einen interessanten Vortrag hielt und viele Fragen beantwortete.

Der weitere Weg zur Görresburg, einem auf einem Berg liegenden Matronentempel, wurde dann doch nicht mehr genommen, weil am Himmel auftürmende Wolken ein aufziehendes Gewitter ankündigten. Das Donnergrollen war laut und deutlich zu vernehmen. Dort oben auf dem Berg als Blitzableiter, das wollte dann doch niemand riskieren.
Ich erzählte den Wanderern einiges über die Görresburg und wies auf die im Naturzentrum befindlichen Skultpuren hin, die man sich nach der Wanderung ansehen könnte.
Nach rund 4 Stunden und knapp 10 km kehrten wir ins Naturzentrum zurück. Alle waren glücklich und zufrieden mit der schönen Wanderung.

Wir Wanderführer wurden noch besonders geehrt mit Dankesschreiben des Bürgermeisters und ähnlichen Aufmerksamkeiten.
Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, vor allem, weil die Mitwanderer sich wirklich für die Natur und die römischen Bauten interessierten und ich ihre Fragen auch beantworten konnte.
Das macht Lust auf mehr!