Sonntag, 16. November 2014

Novemberregentag

Ich lasse mich nicht von solch typischem Novemberwetter runterziehen. Nein!


Ich geh raus, da sieht man das Wetter nicht nur, man spürt es auch, den Regen, der auf den vorsorglich aufgesetzten Hut prasselt, am Regencape, das ich mir schlauerweise vor kurzem gekauft habe, herunterperlt bis zum unteren Ende des Hosenbeins, das leider doch nass wird.
Aber unterm Cape ist es warm, da kann einem auch der auf der Höhe wehende Wind nicht wirklich was anhaben.
Außerdem habe ich es natürlich, wie um diese Jahreszeit üblich, gerne gemütlich warm und muckelig mit einer Tasse Kaffee und einem Riesenstück Kuchen.
Das ist durchaus kein Widerspruch, man kann das großartig miteinander verbinden.
Da aus den oben beschriebenen Wettergründen Reiten heute nicht in Frage kam – da friert man nämlich bei dem Wetter erbärmlich – entschloss ich mich also, nach Blankenheim zum Museumscafé zu wandern.Museumscafé Blankenheim
Das Museumscafé kenne ich natürlich als Fast-Blankenheimerin und wollte es meinem Mann zeigen, der allerdings mit dem Wanderplan am heutigen Tag so gar nichts anfangen konnte.
So verpflichtete ich ihn denn als Taxichauffeur für den Nachmittag, wenn ich am Ziel meiner Wanderung angekommen sein würde.

Mit meiner treuen Begleiterin Tammi machte ich mich auf den Weg, der mich zunächst im dichten Nebel aus dem Ort heraus über die Autobahnbrücke Richtung Forstwald führte.
Den Berg hinunter ging es in weitem Bogen auf die Römerstraße zu, die ich nach gut 3,5 km erreichte.







Rechts und links des Weges stand das Wasser in den Wiesen fast bis zum Wegrand; ein Glück, dass die Wanderwege hier alle gut befestigt sind.
Anfangs musste ich die Karte öfter zu Rate ziehen, weil ich sonst in weitem Bogen zum Ausgangspunkt zurückgelaufen wäre.
Das passiert hier häufig, wenn man verträumt durch die Wälder wandert, die leichten Biegungen der Wege bemerkt man erstmal nicht und ist plötzlich wieder an einer verdächtig bekannten Stelle angelangt.



Die Römerstraße allerdings geht fast schnurgerade den Berg hinauf. Wenn man sich vorstellt, dass die Römer vor 2000 Jahren hier mit Ochsenfuhrwerken fuhren, vermute ich, dass oft noch von Hand geschoben werden musste, so steil sind manche Stellen. Das war sicher ein mühseliges Geschäft.
Kurz vor der Bundesstraße, die ich überqueren musste, lag seitwärts des Weges ein einsames Gehöft, die Försterei. So einsam mitten im Wald zu wohnen ist sicher nicht jedermanns Sache, aber idyllisch sieht es schon aus!
Die Bundesstraße überquerte ich kurz vor dem Gewerbegebiet in Blankenheim und wendete mich dann aber noch einmal auf dem ausgeschilderten Eifelvereinsweg den berg hinab zum ehemaligen Stausee „an der Rhenn“.



Immer wieder überrascht bin ich, dass sich seitwärts der Straßen, die wir z.B. zum Einkaufen fast täglich benutzen, solche idyllischen und romantischen Waldstück und Täler auftun.
Nach einem kurzen kurvenreichen Anstieg stand ich auf der Rückseite des Friedhofs, den ich sonst auch nur von der Straße aus kannte.




Wenn man schon fast im Ort ist, steigt man nochmals eine Berg hinauf, entlang des jahrhundertealten  Tiergartentunnels der überhaupt nichts mit einem evtl. dort vermuteten Zoo zu tun hat.
Wie man auf einer Informationstafel nachlesen kann, handelt es sich um einen mittelalterlichen Wasserkanal, der einen Berg durchstieß und ein Tal überquerte. Erstaunlich ist, dass auch hier, wie bei den bekannten römischen Aquädukten keinerlei der heute benutzten Hilfsmittel vonnöten waren, um das erforderliche Gefälle zu erzielen. Eine architektonische Meisterleistung!

Unmittelbar nach der Informationstafel führt der Weg zur Burg Blankenheim und vor der Burg hinab ins Tal und ins Städtchen.
Tammi musste nun doch noch in die Ahr, weil man einen derartig eingesauten Hund unmöglich ins Café mitnehmen kann. Aber das kennt Tammi schon, sie springt freiwillig. Leider ist der Ahrgraben in Blankenheim recht tief und so musste Frauchen sich bäuchlings auf die Straße legen, um dem Hund aus dem Bach zu helfen.
Hoffentlich hat mich keiner meiner Schüler gesehen!
Zum Kaffee gab es übrigens ein großes Stück Kuchen mit Sahne – lecker!


Freitag, 3. Oktober 2014

Herbsteifel

Kleine Fotogalerie von unserem heutigen "Spaziergang" rund um den Stutzwald.Wunderbare Farben, Temperaturen fast noch spätsommerlich! Das sind Tage, die nie enden sollten!
















Wie man sieht, sind wir zum großen Teil abseits der offiziellen Wege gelaufen!

Sonntag, 28. September 2014

Michelsberg

Heute Morgen war ich schon recht  früh auf den Beinen, galt es doch, den Treffpunkt des Eifelvereins zur Moselwanderung rechtzeitig zu erreichen.
In Zingsheim am Rathaus empfing uns dann gähnende Leere: keine Wandergruppe wie sonst, keine Autos, die zur Fahrt an den Startpunkt bereit standen!
Per Handy die Wanderführerin angerufen und dort erfahren, dass diese Wanderung ausnahmsweise an einem Samstag, nämlich gestern, stattgefunden hatte.
Mir fiel buchstäblich die Kinnlade runter und meine Laune erreichte im Sturzflug einen Tiefpunkt.
Jetzt einen ganz normalen Sonntag verleben? Never!
Zu Hause eruierte ich die aktuellen Karten und hatte schnell eine Alternativroute im Blick:
Auf zum Michelsberg!
Dorthin wollte ich schon länger wandern, außerdem biete ich diese Wanderung nächstes Jahr für den Verein an und da sollte ich so langsam mal mit der konkreten Planung beginnen.
Tammi freute sich auch wie „Bolle“, dass sie nun doch mit durfte und so wanderten wir zu früher Stunde Richtung Schönau!









Dort überredete ich die Wirtin eines Lokals, für mich schon mal Kaffee zu kochen.


Weiter ging’s den Postweg entlang, etwas oberhalb der sehr lauten Straße Richtung Esch. 
Der Weg führte mich entlang der Straße, dann in einen Waldweg, der immer unwegsamer wurde, zuletzt nur noch durch eine sumpfige Wiese führte, aber immer eifelvereinsgerecht beschildert war!





Die Straße überquerte ich und ließ den Verkehrslärm zum Glück bald hinter mir.
Den Berg hinauf auf Mahlberg zu, den Ort passiert und auf zum letzten Anstieg auf den Berg.





Unterhalb der Bergspitze führt ein Kreuzweg in Spiralen auf den Berg hinauf, so dass man das letzte steile Stück fast kaum spürt.




Oben auf dem kleinen Plateau, das uns vor einigen Wochen bei unserem ersten Besuch (allerdings mit Auto bis zum Wanderparkplatz) so friedlich erschien, empfing mich lautes Getümmel einer großen Pilgergruppe, die soeben ihre Rast nach dem Gottesdienst in der kleinen Kapelle ausgiebig mit Suppe, Kaffee und Kuchen gestaltete.
Es hatte etwas von einem Volksfest und so waren Pilgerreisen in früheren Zeiten auch sicher zu erleben.


Tammi und ich machten es uns dann auch mitten in der Pilgergruppe auf der großen Treppe in der Sonne bequem, ich packte meine Brote aus, Tammi bekam von einer netten Dame eine Schüssel mit Wasser hingestellt. So ließ es sich  wirklich aushalten.


Nachdem die Pilgergruppe Richtung „Decke Tünnes“ (nächste Station der Pilgerreise)  weitergewandert war, machten auch wir uns auf den Heimweg, nicht ohne vorher auf dem Eifelblick den herrlichen Rundblick in alle Richtungen zu genießen.






In Schönau zurück wartete eine weitere Tasse Kaffee auf mich und bequemerweise das „GG“-Taxi nach Hause!


17 km waren mir an dem Tag dann doch genug!