Mittwoch, 29. Mai 2013

Freunde?

Ja, sicher ist Facebook nicht mein Wohnzimmer und auch nicht mein persönliches Tagebuch – ich muss also damit rechnen, dass Geschriebenes von mehr als drei Leuten gelesen wird.
Dass meine Freunde nicht unbedingt meine Freunde sind, erfuhr ich aktuell und nachhaltig!
Gut, vielleicht sollte man nicht alles, was einem so durch den Kopf geht als Status öffentlich machen.
Aber, wenn sich von meinen Freunden jemand durch meine schriftlichen Äußerungen angegriffen oder vielleicht sogar verletzt fühlt, erwarte ich doch, dass derjenige mich persönlich (per Mail oder Telefon) anspricht, um den Sachverhalt klarzustellen oder das zwischen den Zeilen Gelesene als Missverständnis aus der Welt zu schaffen.
Dass jemand aus meiner Freundesschar ein Posting nebst evtl. schon eingegangenen Kommentaren ausdruckt, um sich an höherer, ich meine beruflich vorgesetzter, Stelle über mein Verhalten zu beschweren, finde ich schäbig und sage es demjenigen auch offen ins Gesicht.
Wenn freie Meinungsäußerungen, und das sind die Statusmeldungen bei Facebook meiner Ansicht nach, Anlass dazu geben, Kollegen oder Freunde anzuschwärzen, zu verpetzen, zu denunzieren, dann fühle ich mich an Zeiten erinnert, die ich glücklicherweise nur aus den Erzählungen meiner Eltern oder von Freunden aus der ehemaligen DDR kenne.
Ich jedenfalls möchte mir keinen Maulkorb verpassen lassen.
Stattdessen habe ich meine Freundesliste aufgeräumt und sie auf die Leute reduziert, die ich auch persönlich kenne und von denen ich hoffe, dass sie bei Missverständnissen nachfragen, einer Diskussion mit fairen Mitteln nicht aus dem Weg gehen.

Dann kann ich aus solchen Freundschaften auch für mich einen Gewinn ziehen, mich weiterentwickeln und z.B. auch lernen, meine Postings klarer zu formulieren.