Sonntag, 20. Juli 2014

Tropenlauf

Zugegeben, es ist heiß, sehr heiß sogar; gefühlte 50 °, auf dem Thermometer nur 30° und 46% Luftfeuchtigkeit.
Dafür, dass es in Köln sicher deutlich mehr ist, fühlt sich das dann hier doch nicht so warm an. 530 Höhenmeter haben auch was Gutes!

Eine für heute geplante Wanderung haben wir wegen Unwetterwarnung (ich ärgere mich eigentlich immer, wenn ich mich auf diese Vorhersagen verlasse) von unserem Sonntagsprogramm gestrichen und während sich der Beste aller Ehemänner wohlig vor dem PC räkelt, fangen meine Füße unterm Tisch an, mit den Hufen zu scharren. Ich werde, wenn ich mich nicht angemessen bewege, und dazu gehört definitiv nicht der versprochene Spaziergang zum hiesigen Waldfest, außerordentlich kribbelig und meistens auch schlecht gelaunt!
Also, Hitze hin oder her, ich ziehe die Laufklamotten an, erwäge (sehr) kurz, den Hund zu Hause zu lassen – Joggen bei Hitze mit Tammi hatten wir schon -  und laufe los.
Zuerst den Berg rauf, dann habe ich das hinter mir, solange wir beide noch frisch sind.

Okay, das Frühstück ist noch nicht so lange her und vielleicht hätte ich auch auf den Lachs verzichten sollen; der liegt nämlich jetzt extrem schwer im Magen und ist sicher auch mit schuld daran, dass ich heute eindeutig nicht auf mein Tempo komme.
Mein innerer Plan, angesichts einer in der Ferne dräuenden Wetterwand, 


vielleicht doch lieber talwärts zu laufen, wird aber mehrmals geändert, da die Wege dorthin so stark sonnenbeschienen sind, dass ich mit Blick auf meine kleine Begleiterin lieber doch die entsprechend zwischen Büschen liegenden Feldwege nutze, und die führen zuerst bergauf und dann aber recht schnell bergab in den Wald.


Hier legen wir auch kurz an Tempo zu, aber für die kurzen Beine meiner Laufhündin ist das dann doch zu viel und mir reicht es nach 3 km endlich auch!
Hormonspiegel stimmt wieder und nach einem Bad im Bach für Tammi und einer Dusche (zuhause) für mich ist meine kleine Laufwelt wieder in Ordnung.

Jetzt denke ich über einen Spaziergang zum Waldfest nach!

Mittwoch, 9. Juli 2014

Regenwanderung

was macht man, wenn es schon 48 Stunden durchregnet und kein Ende in Sicht ist? Für mich als Outdoorfrau ein fast unerträglicher Zustand!
Also gehe ich trotzdem raus!

Hund freut sich wie Bolle, dass wir endlich loslaufen, aber die Vorbereitungen sind für Tammi kaum zu ertragen, weil sie, sobald ich das entsprechende Equipement hervorhole, wie ein angeschossenes Reh hinter mir her rennt und laut quiemend ihre Ungeduld bekundet.
Aber mit Regenhose, Wachsjacke und entsprechender Kopfbedeckung dauert die Ankleideaktion schon etwas länger als sonst, wo Laufhose und T-shirt reichen.
Endlich fertig und raus unter die Dauerdusche.


 Zuerst bei den Ponys vorbei, die sofort an den Zaun gerannt bzw. gerutscht kommen und mein Mitleid erheischend nach Hause wollen. Das muss noch bis zum Nachmittag warten.



Weiter in den Wald, den Fotoapparat habe ich trotz der Nässe dabei – gut, beim nächsten Mal in einer Plastikverpackung! – denn auch bei Regen gibt’s jede Menge tolle Motive.

Vor allem die Farben sind heute besonders schön: sattes Grün zwischen dem Schwarz unergründlicher Pfützen und dem glänzenden Grau nasser Steine.
 




Mitten im Wald treffe ich tatsächlich eine Spaziergängerin, gekleidet in sattes Rot mit dazu passendem Schirm trotzt sie unverdrossen der Nässe und grüßt mich gut gelaunt.
Wir unterhalten uns eine Weile, stellen natürlich fest, dass wir uns eigentlich schon länger kennen und ziehen dann wieder unseres Weges.

Inzwischen fällt mir auf, dass auch Wachsjacken von Zeit zu Zeit mal imprägniert werden sollten, meine Arme haben sich schon an das innen herab rinnende Wasser gewöhnt und meine Haare kleben anschmiegsam unter dem ebenso unimprägnierten Wachshut an der Kopfhaut fest.

Bei einem kurzen Telefonnat stelle ich fest, dass auch die gut versteckten  Innentaschen das Handy nicht vor Nässe schützen konnten, aber zum Glück funktioniert es noch, also auch dafür nächstens eine Plastikverpackung mitnehmen.

Zu Hause den Hund baden – kleine Hunde sauen sich bei Regen immer von unten ein – mich selbst komplett trocken anziehen – hach, was für ein Wohlgefühl!


Ach so, anschließend kamen natürlich die Ponys auf eine neue Weide, zwar auch im Regen, dafür aber mit hochstehendem Gras, so dass sie den Regen nicht so bemerken!