Dienstag, 11. Februar 2014

Auster

Manchmal habe ich aus heiterem Himmel das Gefühl, ich müsste zur Auster mutieren.

Das sind die Tage, an denen ich schon morgens das Gefühl habe, chinesisch oder sonst eine exotische Sprache zur Kommunikation nutzen zu wollen. Ich bin die einzige, die sie spricht, alle anderen verstehen sie nicht.
Oder liegt es vielleicht an den Inhalten, die zwar von mir vermittelt werden wollen, aber beim Gegenüber nicht ankommen oder nicht decodiert werden - oder, dritte Möglichkeit, sie kommen zwar an, werden auch erkannt, aber sofort in einer Gedächtnisschublade abgelegt, wo sie dann bis zum Nichtmehrauffinden verschwinden.
Das Ergebnis ist das Gleiche wie in den anderen Fällen – ich kann mir die Verkündung der Botschaft getrost sparen, spare dabei auch noch die Energie des Nachdenkens, Umsetzens und Sprechens, manchmal auch des Schreibens.
Beispiele für diese Art der ins Leere laufenden Kommunikation gibt es viele, aber letztlich spielt der Inhalt kein größere Rolle – es muss an ungünstigen Sternen liegen oder vielleicht auch daran, dass sowohl der Sender, also ich, als auch die jeweiligen Empfänger, und das sind dann über den Tag verteilt einige, gerade nicht auf der gleichen Frequenz senden oder empfangen.
Als Lehrerin kenne ich das, ist sozusagen mein täglich Brot, dass die Schüler liebevoll oder klar ausgedrückte Worte nicht verstehen und/oder umsetzen wollen, können….
Wenn es dann aber im Freundes- und Familienkreis so weiter geht, spätestens dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich sozusagen in Klausur gehe und nur noch mit Lebewesen kommuniziere, die die einzelnen Worte sowieso nicht verstehen und mir deshalb auch nicht den Frust des Unverstanden-seins vermitteln. Dann kann ich reden oder auch nicht, wir verstehen uns auch so!

So ein Tag verbaler Abstinenz tut gut, reinigt die Seele und schont nebenbei noch die Stimme, die ich morgen oder irgendwann wieder einsetzen muss, weil das zum Lehrersein dazugehört.
Und ich spüre wieder deutlicher, was man wie sagen muss oder besser nicht!

Fürs Schreiben gilt übrigens das Gleiche!

Mittwoch, 5. Februar 2014

Klimazonen

Seit wir in der Eifel wohnen, bin ich, was das Wetter anbetrifft, ziemlich hart im Nehmen geworden. Nicht nur, dass es hier generell 5 Grad kälter ist als im 70 km entfernten Köln, sondern wir bekommen fast das komplette angekündigte Wetter etwas früher als das übrige Rheinland.
Heute konnte ich mal wieder mehrere Wetterbereiche, fast könnte man sagen Klimazonen, erleben.
Ich startete heute morgen zu meinem "Kölner" Tag bei leichtem Schneefall und starkem Wind aus Südost, um dann nach etwa 10 km und 100 m tiefer im strömenden Regen die Autobahn entlang zu schwimmen.
Meine Laufklamotten, die ich frohgemut eingepackt hatte, verschwanden dann auch schon mal unter'm Vordersitz, denen war ganz offensichtlich nicht nach Laufen zumute! 
Weitere 30 km weiter klarte der Himmel immer mehr auf und in Köln war ich dann im Frühling angekommen! 
Also, alles erledigt, was zu erledigen war und die Laufklamotten wieder unter'm Sitz rausgekramt. Laufen in der Frühlingssonne, ich geriet mit den viel zu warmen Sachen richtig ins Schwitzen!
Später dann wieder warm angezogen, um den Wetterunbilden bei uns zu Hause trotzen zu können. 
So kam ich um die Mittagszeit wieder im Winter, besser gesagt in dem, was uns das Wetter in diesem Jahr als Winter verkauft, also in ausgemachtem kalten Schmuddelwetter, an!