Manchmal
habe ich aus heiterem Himmel das Gefühl, ich müsste zur Auster mutieren.
Das sind die
Tage, an denen ich schon morgens das Gefühl habe, chinesisch oder sonst eine
exotische Sprache zur Kommunikation nutzen zu wollen. Ich bin die einzige, die
sie spricht, alle anderen verstehen sie nicht.
Oder liegt
es vielleicht an den Inhalten, die zwar von mir vermittelt werden wollen, aber
beim Gegenüber nicht ankommen oder nicht decodiert werden - oder, dritte
Möglichkeit, sie kommen zwar an, werden auch erkannt, aber sofort in einer
Gedächtnisschublade abgelegt, wo sie dann bis zum Nichtmehrauffinden
verschwinden.
Das Ergebnis
ist das Gleiche wie in den anderen Fällen – ich kann mir die Verkündung der
Botschaft getrost sparen, spare dabei auch noch die Energie des Nachdenkens,
Umsetzens und Sprechens, manchmal auch des Schreibens.
Beispiele
für diese Art der ins Leere laufenden Kommunikation gibt es viele, aber
letztlich spielt der Inhalt kein größere Rolle – es muss an ungünstigen Sternen
liegen oder vielleicht auch daran, dass sowohl der Sender, also ich, als auch
die jeweiligen Empfänger, und das sind dann über den Tag verteilt einige,
gerade nicht auf der gleichen Frequenz senden oder empfangen.
Als Lehrerin
kenne ich das, ist sozusagen mein täglich Brot, dass die Schüler liebevoll oder
klar ausgedrückte Worte nicht verstehen und/oder umsetzen wollen, können….
Wenn es dann
aber im Freundes- und Familienkreis so weiter geht, spätestens dann ist der
Zeitpunkt gekommen, wo ich sozusagen in Klausur gehe und nur noch mit Lebewesen
kommuniziere, die die einzelnen Worte sowieso nicht verstehen und mir deshalb
auch nicht den Frust des Unverstanden-seins vermitteln. Dann kann ich reden oder
auch nicht, wir verstehen uns auch so!
So ein Tag
verbaler Abstinenz tut gut, reinigt die Seele und schont nebenbei noch die
Stimme, die ich morgen oder irgendwann wieder einsetzen muss, weil das zum
Lehrersein dazugehört.
Und ich
spüre wieder deutlicher, was man wie sagen muss oder besser nicht!
Fürs
Schreiben gilt übrigens das Gleiche!