Zweimal
musste ich sie schon verschieben, meine Ahrwanderung.
Nun
wurde es doch so langsam Zeit, da nächste Woche die Wanderfreunde
vom Eifelverein meine fachkundige Führung auf der, wie man mir im
Vorfeld frotzelnd mitteilte, sehr früh im Jahr angesetzten
Wanderung, erwarten würde.
Und
die Blöße, mich mit 10 Leuten in unbekanntem Gefilde zu verlaufen,
wollte ich mir dann doch nicht geben.
Die
Werbetrommel bezüglich fachkundiger Mitwanderer rührte ich im
Vorfeld auch mehr als eifrig, aber die kalte Jahreszeit lockt wohl
kaum einen verwöhnten Mitteleuropäer hinterm Ofen raus in unsere
schöne Natur, die, das muss ich zugeben, im Februar gelegentlich
sehr robust daherkommt.
Deshalb
auch das zweifache Verschieben wegen des Sturmtiefs RUZICA!
So
machte ich mich heute morgen mit meinen zwei treuesten Wegbegleitern
Tammi und Tobi, für den das, was die Länge der Strecke betraf, eine
Premiere war, auf den Weg. Mit knapp einem Jahr 12 km ist schon was
für den kleinen Spanier!
Die
Anfahrt zum Startpunkt in Bad Neuenahr war ein Erlebnis für sich.
Eigentlich
nerven mich langsam vor mir her fahrende Autofahrer, aber der
Euskirchener Opi im Golf vor mir zwang mich dazu, mir die immer enger
heranrückenden Berge näher anzuschauen und ich muss schon sagen,
gewaltige Felsformationen und der Blick auf Weinberge, bei denen ich
nicht im Ernteeinsatz sein wollte, war schon grandios!
Den
Wanderparkplatz fand ich auch sofort und nach dem Ausladen von Gepäck
und Hunden konnten wir drei los stapfen.
Der
Weg die Ahr entlang war ziemlich feucht, aber begehbar, stieg sehr
schnell auf beachtliche Höhen, um dann genauso steil wieder bergab
in die Maibachklamm zu führen.
So
wildromantisch hatte ich es hier nahe der Bundesstrasse und
Eisenbahntrasse nicht erwartet und auch nicht, dass mich bald
absolute Stille umfangen würde.
Außer
einer Hundebesitzerin gleich am Anfang des Weges und ein paar
Waldarbeitern, die freundlicherweise ihre Baumfällarbeiten für den
Augenblick meines Vorbeiwanderns einstellten, treffe ich auch in den
nächsten 3 Stunden niemanden und ich stellte wieder mal fest, dass
das alleine Laufen ein Genuss sein kann.
Es
ging stetig bergan, bis ich nach etwas über einer Stunde fast genau
zur Mittagszeit die kleine Antoniuskapelle erreichte, die mitten im
Wald ihr einsames aber gepflegtes Dasein fristet.
Ein
sauberer Picknickplatz davor, der sogar mit zwei Abfallbehältern
aufwarten konnte, so dass man nicht verstehen kann, dass trotzdem
etwas abseits des Weges Tempotücher, die wahrscheinlich einem etwas
delikateren Gebrauch gedient hatten, durch das Laub am Boden
leuchten.
Punkt
12 Uhr läute ich nach erfolgter Picknickpause für meine
Wegbegleiter und mich die kleine Glocke auf der Kapelle, so wie es
vom Wanderer erwartet wird. Ich achtete darauf, dass die Glocke 12mal
schlug, Ordnung muss ja schließlich sein, außerdem fielen mir die
Waldarbeiter wieder ein, die den Klang der Glocke sicherlich hören
würden.
Den
höchsten Punkt meiner Wanderstrecke erreiche ich über eine Stunde
später mit dem 507m hohen Steinhalskopf. Wenn man bedenkt, dass wir
zuhause in 530 m Höhe leben! Allerdings hatte ich meine Wanderung
auf 130m Höhe begonnen, also war das schon ein netter Aufstieg!
Die
Besteigung des Aussichtsturmes ersparte ich mir, vor allem, weil die
Hunde wegen der Metallgittertreppenstufen nicht mit hinauf gekonnt
hätten.
Nächste
Woche müssen wir schauen, ob unsere Gruppe komplett nach oben darf:
bei 10 Personen ist Schluss, worauf ein Schild eindringlich hinweist.
Da
ich meine zweite Rast an der Katzlei machen wollte, kam mir der Weg
dorthin viel länger vor als auf der Karte ersichtlich war. Meine
Pause musste ich dann aber kurz vor dem Aussichtspavillon an einer
kleinen Baumgruppe auf einem bizarren Hügelchen machen, da der
Pavillon mit Jugendlichen und einem knurrenden Hund besetzt war.
Das
wollte ich den Hunden und mir dann doch nicht zumuten.
Statt
dessen traf ich eine Gruppe Mountainbiker, die vom Alpenverein aus
Köln – gibt’s da Alpen? - kamen und die Strecke wohl schon öfter
gefahren waren. Sie waren ganz begeistert, dass ich ihnen von meinem
Obst anbot. Ich persönlich finde es selbstverständlich, bei so
einer Gelegenheit, wenn man quasi kurzzeitig Wander-/Radfahrkumpel
ist, Essen zu teilen.
Der
letzte Abschnitt des Wanderweges war ein schmaler Steig, der in
Serpentinen den Berg hinunter führend, meine ganze Aufmerksamkeit
forderte.
Das Ahrtal Richtung Ahrweiler |
Als
wir dann im Auto saßen, die Hunde sofort in entspannter
Schlafstellung, begann es zu regnen-keine Sekunde zu früh!
Und,
bei uns zu Hause lag mal wieder Schnee!