Samstag, 27. April 2013

Ein ganz normaler Tag im Leben der …


Viel haben mich schon gefragt, was ich so den ganzen Tag mache, wenn ich „frei“ habe – faulenzen, lesen, in die Sauna gehen oder???

Also hier ist ein ganz typischer Tag in meinem Leben:
Das Radio geht für gewöhnlich um 6 Uhr an, aber ich  bin immer ein paar Minuten früher wach und schalte es aus, weil ich den einzigen Sender, der sich einstellen lässt, ätzend und störend finde.
Noch im Dunklen, eigentlich ist’s zur Zeit schon fast hell, ziehe ich mich an, schleiche an Hunden und Katzen vorbei nach draußen, wo ich in die Schuhe bzw. Stiefel steige und runter zu den großen Tieren gehe. Falls es noch sehr dunkel ist, habe ich mir im Vorbeigehen die Kopflampe übergestreift, nehme nun das vorbereitete Futter –Möhren und Heu - für die Schafe und schütte es im Stall in die dafür vorgesehenen Eimer. Nun hört auch das noch nicht erwähnte Geblöke auf, weil auch Schafe nicht mit vollem Mund reden können!
Die Pferde, die nun dran kommen, sind etwas geduldiger, d.h. ruhiger, aber sie joggen schon mal in freudiger Erwartung eine Runde im Paddock. Die Karre mit den Heusäcken habe ich auch schon am Abend vorher gepackt und nun kann ich zügig die hungrigen Mäuler mit Möhren und dann mit den Heusäcken stopfen.
Odin in seinem Extrapaddock bekommt immer als Erster und ist dann versorgt. Kurzes Nasestreicheln inklusive.
Die anderen vier warten mehr oder weniger geduldig, bis ich die leer gefressenen Netze vom Abend eingesammelt habe – inzwischen mampfen sie die ausgeteilten Möhren und jagen sich gegenseitig die letzten Krümel ab.
Die neuen Netze werden verteilt, befestigt und nun kann ich die Pferdeäpfel einsammeln und auf dem Misthaufen entsorgen. Zum Glück haben wir den jetzt nahe am Paddock, so dass der Weg mit der Schubkarre nicht so weit ist und ich den einen oder anderen Pferdeapfel auch mal über den Zaun werfen kann.



Nachdem ich fertig bin, gehe ich noch mal zu allen Ponys, schaue nach, ob keins irgendwie verletzt ist und ob alle auch gut fressen.
Jetzt wird noch das Wasser kontrolliert und evtl. am Bach Nachschub geholt. Auch dahin ist der Weg zum Glück nur ein paar Meter.
Im Haus werde ich schon ungeduldig von den Hunden erwartet, die schnell oder langsam beim folgenden Spaziergang ihre Geschäfte erledigen oder die neuesten Kleinanzeigen im örtlichen Hundemagazin lesen!
Zurück zu Hause füttere ich noch die Katzen, leere die Katzenklos und den Aschekasten unseres Kaminofens und fache die noch vorhandene Glut wieder an.
Diese allmorgendlich anfallenden Arbeiten nehmen mich etwa 45 Minuten in Anspruch und nun beginnt an „normalen, freien“ Tagen der mir gehörende gemütliche Teil des Tages.
Da mein Mann ein Nachtarbeiter und damit ein Langschläfer ist, genehmige ich mir nun bei einem frühen Kaffee oder Tee die Lektüre meines gerade aktuellen Buches im Bett, worüber ich dann für gewöhnlich noch mal für eine Stunde einschlafe! Genuss pur!
So gegen 8:30 h ist dann endgültig die Nachtruhe vorbei und mein Mann und ich genießen unseren Morgenkaffee gemütlich im Bett mit Blick aus dem Fenster auf die Hügel und Berge hinter unserem Haus. 

Dabei besprechen wir so das ein oder andere, vor allem, was an Arbeiten und Terminen an diesem Tag erledigt werden muss.
Danach Frühstücken, Schreibtisch mit dem entsprechenden Kram wie Schreiben und Internetgedaddel (Facebook und Co.) ist angesagt, aber auch die Tagesnachrichten lese ich meistens online.
Gegen 11:00 Uhr hören wir für gewöhnlich die fröhliche Stimme unserer Enkelin auf der Treppe: „Hallo Oma, Hallo Opa!“ dann stürmt sie in die Wohnung und möchte sofort unsere Aufmerksamkeit, die sie natürlich bekommt. Oft geht sie dann mit Mama oder Papa schon mal nach draußen, natürlich nur bei trockenem Wetter, was wir aber glücklicherweise meistens haben und ich folge gegen 12 Uhr ebenfalls, weil nun wieder die Pferde versorgt werden müssen.
Laura geht mit ins Paddock, hilft beim Verteilen der Heusäcke und dem Absammeln der Pferdeäpfel, wobei sie außer dem Mistboy auch schon mal die Hände zur Hilfe nimmt.

Dann gehen wir gemeinsam mit den Hunden ein Stückchen Richtung Wiesen und Bach, wobei Laura gelegentlich auch mal eine Hundeleine in die Hand nimmt. Sie wird dann mit Hund immer ganz schön schnell und man muss aufpassen, dass der Abstand zwischen uns nicht zu groß wird, sonst haben wir bei kleinen Unfällen (Hund zieht an der Leine und Laura fällt hin) ein Problem. Aber es klappt immer besser und sie ist mächtig stolz, wenn sogar der große Kasim auf ihre Kommandos hört.
Anschließend ist es für Laura Zeit zum Mittagessen und wir ziehen uns auch gemütlich in unser Wohnzimmer zurück, essen eine Kleinigkeit zu Mittag und schauen uns im Fernsehen aktuelle oder konservierte Sendungen an.
Ich bin bekennender Telenovela – Fan und meine Lieblingssendung verpasse ich selten. J
Eine Tasse Kaffee und ein süßer Snack beenden dann meistens meine Mittagspause, während mein Mann schon längst zu seiner Arbeit aufgebrochen ist.

 In der Regel versuche ich nun, wenigstens einen Sportprogrammpunkt zu verwirklichen. Heute war es ein 5 km – Lauf, den ich sehr genossen habe und den ich wie gewöhnlich auch zum Kennenlernen unserer neuen Heimat genutzt habe –dieses Mal, ohne mich zu verlaufen!
Wenn ich zurück bin, ist es meistens auch an der Zeit, mich um Haushaltsdinge zu kümmern, wie Wäsche waschen, saugen, putzen oder einfach weiter unser neues Zuhause gestalten.
Es sind noch Schränke einzuräumen, manches muss woanders platziert oder umgeräumt werden.
Natürlich werden auch regelmäßig die Ponys geputzt oder bewegt oder geritten, aber eigentlich bräuchten wir dafür noch mehr Zeit. Samstags zum Beispiel treffe ich mich gelegentlich  mit einer oder mehreren Freundinnen zum Reiten.


 So wird es dann gegen 18 Uhr Zeit für die Hauptmahlzeit der Ponys und Schafe.
Hier hilft Laura wieder gerne und effektiv mit: es werden zusätzlich zum Heu Schüsseln mit Heucobs, Hafer, Mineralfutter und Möhren gereicht und Laura weiß schon genau, wo sie die einzelnen Futterschüsseln für welches Pferd unter dem Zaun durchschieben muss und besteht auch darauf, dies alleine zu tun.
Noch mal Wasser aufgefüllt, Heunetze für den nächsten Tag gepackt und ein weiterer Gang mit den Hunden – da vergehen fast eineinhalb Stunden, wenn man sich nicht abhetzt.


Ein wunderbares Gefühl ist es, wenn alle zufrieden über ihrer Mahlzeit stehen, später noch Hunde und Katzen gefüttert sind und ich mich zu dem vom inzwischen heimgekehrten Hausherrn mit viel Liebe und Fantasie zubereiteten Abendessen zu Tisch setzen darf. Es lebe die Arbeitsteilung!

Der Abend gehört uns und unserem persönlichen Entspannungsprogramm! Lesen, fernsehen, Musik hören; manchmal, wenn’s warm ist, auch einfach auf unserer Terrasse den Blick ins Grüne bei einem Glas Wein genießen!
Wir genießen das Leben, das wir führen!

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