Das Wetter lädt zu allerlei
Außenaktivitäten ein, was bei mir normalerweise keine Frage des Wetters ist.
Aber bei Sonnenschein und
wolkenlosem Himmel durch unsere schöne Eifel zu fahren, ist schon etwas
Besonderes.
Zu diesem Behufe sattele ich
mir meinen Drahtesel, ausgerüstet mit neuem Fahrradkorb am Lenker und einigen
wichtigen Dingen an Bord.
Wir wohnen hier auf dem
Berg, das heißt in 530 m Höhe. Das nun wiederum bedeutet, dass es von unserem
Ort aus immer irgendwann abwärts geht. Das kann man je nach Straße aus dem Ort
heraus etwas verzögern. Zu guter Letzt muss man aber auf jeden Fall wieder
bergauf – aber wie gesagt, erst zum Schluss!
So wähle ich für meine Tour
die Falkenberger Straße, die am Sportplatz vorbei in den Ort Falkenberg führt,
wie schon der Name sagt. Unterwegs komme ich an einigen mir bekannten Waldwegen
vorbei, die ich alle schon zu Fuß oder zu Pferd begangen bin.
Rechts liegt im Wald
versteckt der Ruheforst Hümmel (http://www.ruheforst-huemmel.de/), den ich mir bei Gelegenheit näher anschauen
möchte – vielleicht ist das ja eine Option für (hoffentlich) viel später!
Jetzt kommt auch der bequeme
und genussreiche Teil meiner Fahrradtour – es geht überwiegend bergab! Zunächst
durch den Wald bis zu einem Abzweig, dessen weiterer Verlauf auf meiner
Wanderkarte leider nicht mehr erfasst ist. Ich nehme mir vor, die
Anschlusskarte bald zu besorgen. Auch mein Navi, das eine Ewigkeit braucht, um
mich zu orten, kann mir nichts wirklich Erhellendes mitteilen. Also fahre ich
auf „Nummer Sicher“ geradeaus den Berg hinunter.
Bald lichtet sich der Wald
und ein überwältigender Blick ins Tal bietet sich mir, so dass ich mich sehr
aufs Fahren konzentrieren muss, um nicht an den Straßenrand zu geraten. Da ich
aber sowieso, was die Geschwindigkeit beim Radfahren betrifft, eine Angsthäsin
bin (ein Fahrradunfall reicht mir!), habe ich genügend Zeit, den Blick zu
genießen und sogar an einigen Stellen anzuhalten und Fotos zu machen!
In der Ferne kann ich die
hohe Wasserscheide zwischen Ahr und Erft erkennen – dort hinauf wollte ich ursprünglich,
aber der zu erwartende Aufstieg motiviert mich nicht besonders, zumal meine
Karte, wie bereits erwähnt hier endet.
Durch steile Kurven geht es
nun schnell abwärts und schon bald liegt unter mir, malerisch in die
Eifellandschaft eingebettet, der Ort Schönau. Man erkennt von oben aus die
Kirche – seltsam, höher als der Kirchturm zu sein!
Auf der Dorfstraße
angekommen, mache ich erst einmal eine Trinkpause und nutze diese auch gleich
dazu, einen erkennbar Ortskundigen nach dem weiteren Weg zu fragen.
Auf seine Frage, wohin ich
denn wolle, nenne ich den nächstgelegenen Ort, worauf er zu einer komplizierten
Erklärung anhebt. Er unterbricht sich selbst und fragt nach meinem weiteren
Ziel. Bei der Nennung meines Wohnortes leuchten seine Augen auf und mit dem
Hinweis, dass das viel einfacher sei, war er dann auch in zwei Sätzen mit
seiner Wegbeschreibung fertig!
Seinem Hinweis folgend,
biege ich trotzdem zunächst einmal zu früh ab – die Straße führt steil den Berg
hinauf, so dass ich tatsächlich zum ersten Mal auf meiner Tour absteigen und
das Rad schieben muss. Oben angekommen treffe ich ein Pärchen mit Hund, die ich
dann zur Sicherstellung meiner Richtung erneut nach dem Weg frage. „Da sind Sie
hier leider verkehrt“, ist ihre entmutigende Auskunft und die weitere Korrektur
meiner Information wird noch mit dem netten Satz beendet, ich solle mich
wenigstens auf die Talabfahrt freuen, die wäre nämlich außerordentlich schön!
Unten angekommen finde ich
dann auch schnell den richtigen Weg, der ziemlich eben und parallel zur Straße
durch einen wunderbaren Auenwald entlang der hier noch schmalen und lustig
dahinplätschernden Erft führt.
Mitten im Wald verbreitert
sich die asphaltierte Fahrstraße plötzlich und gleichsam als „déja vu“ baut
sich vor mir die Kulisse des alten Sägewerks auf, die ich von meinen Lauf- und
Reitstrecken schon gut kenne.
So verläuft der restliche
Weg durch bekannte Gefilde.
Kurz vor unserem Ort geht es
dann sehr steil den Berg hinauf, wie gesagt, diese Situation haben wir hier
immer, wir können uns nur aussuchen: sehr steil und kurz oder weniger steil und
lang – kommt irgendwie aufs Gleiche hinaus.
Ich wähle wegen der
vorgerückten Stunde die erste Variante, muss dann leider zum zweiten Mal an
diesem Tag vom Rad steigen und ziemlich außer Puste den Berg hinauf schieben.
Mitten auf der Steigung
hatten kluge Wandervereinsmitglieder eine Ruhebank aufgestellt mit einem
ermutigenden Spruch für den müden Wanderer oder Radler.
Zum Fotografieren ruhe ich hier aus und kann nach vollbrachter Tat sogar wieder aufs Rad steigen und den restlichen Weg stolz erhobenen Hauptes ins Dorf hinein fahren.
Zum Fotografieren ruhe ich hier aus und kann nach vollbrachter Tat sogar wieder aufs Rad steigen und den restlichen Weg stolz erhobenen Hauptes ins Dorf hinein fahren.
Zwei tage später fahre ich
die gleiche Tour noch mal in Begleitung meines Mannes und siehe da, wir sind
etliche Minuten schneller.
Eine wunderbare Strecke!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen