Heute war ich mal in
Sachen Römer unterwegs, genauer gesagt, habe ich mich verpflichtet,
eine vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) organisierte Wanderung um
Nettersheim zu führen.
Insgesamt hatten
sich 200 Wanderer über 60 Jahre dazu angemeldet und wir waren mit 5
Wanderführern der Gemeinde Nettersheim am Start.
Ich erklärte mich
bereit, die langsamste Gruppe zu führen, wir nannten uns dann
spontan „die Genießer“, weil wir uns für den Weg entsprechend
Zeit lassen wollten.
Eine solche
Wandergruppe zu begleiten ist schon etwas Besonderes: die Teilnehmer
trauten sich zunächst einmal nicht zu, eine lange Strecke schnell zu
gehen, weshalb einige im Vorfeld schon ankündigten, evtl. nicht den
ganzen Weg zu laufen.
Die erste
Teilnehmerin musste dann auch schon nach einem halben Kilometer vom
Malteser Hilfsdienst abgeholt werden, weil ein starker Krampf im Bein
sich nicht mehr auflöste. Sie war entsprechend dankbar für den
Transportdienst.
Trotz der vorsichtig
formulierten bedenklichen Wettervorhersage starteten wir bei
strahlendem Sonnenschein Richtung Ahekapelle, die unser erster
Etappenrast sein sollte. Der Weg durchs schattige Genfbachtal ist
immer wieder schön, ich genieße jedes mal die Strecke, die sich
zwischen Feldern, Wiesen und schattenspendenden Bäumen daher
schlängelt.
An der Kapelle
angekommen, wurden wir von einem Mitglied des Fördervereins
„Ahekapelle“ empfangen und sachkundig über dieses bauliche
Kleinod, dessen Anfänge bis in die Römerzeit gehen, informiert.
Weiter ging es; die
beiden nächsten Wanderer verabschiedeten sich, sie wollten den
schnellsten Weg zurück ins Naturzentrum nehmen, um ihre Kräfte zu
schonen.
Wir anderen nahmen
den vorgesehenen Weg über Wiesenweg in Richtung römisches Kastell,
vorbei an einem Grillplatz, wo wir abseits unsere Mittagsrast
einlegten, weil der Platz selbst mit einer fröhlichen Familiengruppe
belegt war.
Die Malteser
leisteten uns Gesellschaft, sie mussten die Strecke sichern und
warten, bis sie zum nächsten Einsatz gerufen wurden.
Weiter ging es durch
ein weites Tal zwischen hohen schattenspendenden Bäumen hindurch,
bis wir nach weiteren ca. 30 Minuten das Römerkastell am Ufer der
Urft erreichten.
Dort wurden
ausgiebig die Informationstafeln gelesen, bevor eine versierte
Führerin einen interessanten Vortrag hielt und viele Fragen
beantwortete.
Der weitere Weg zur
Görresburg, einem auf einem Berg liegenden Matronentempel, wurde
dann doch nicht mehr genommen, weil am Himmel auftürmende Wolken ein
aufziehendes Gewitter ankündigten. Das Donnergrollen war laut und
deutlich zu vernehmen. Dort oben auf dem Berg als Blitzableiter, das
wollte dann doch niemand riskieren.
Ich erzählte den
Wanderern einiges über die Görresburg und wies auf die im
Naturzentrum befindlichen Skultpuren hin, die man sich nach der
Wanderung ansehen könnte.
Nach rund 4 Stunden
und knapp 10 km kehrten wir ins Naturzentrum zurück. Alle waren
glücklich und zufrieden mit der schönen Wanderung.
Wir Wanderführer
wurden noch besonders geehrt mit Dankesschreiben des Bürgermeisters
und ähnlichen Aufmerksamkeiten.
Mir hat es auf jeden
Fall Spaß gemacht, vor allem, weil die Mitwanderer sich wirklich für
die Natur und die römischen Bauten interessierten und ich ihre
Fragen auch beantworten konnte.
Das macht Lust auf
mehr!
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