Das
Wetter sah besser aus als angekündigt; zunächst jedenfalls.
Der
Himmel leicht bewölkt, undefinierbar die weitere Entwicklung, als
wir uns am üblichen Treffpunkt versammelten.
Wie
immer fuhren wir mit Autos zum Startpunkt unserer heutigen
Streckenwanderung in Kerpen im Vulkaneifelkreis, der so gar nicht
vulkanisch wirkte.
Hoch
über dem verschlafenen Dörfchen thronte die alte Burg aus dem
...Jahrhundert.
Das
einzige Café war noch geschossen, so das wir am Dorfplatz vor dem
Denkmal des Eifelmalers Fritz von Wille
auf die restlichen Wanderfreunde
warteten, die die Autos zum Zielpunkt fuhren. Das ist bei
Streckenwanderungen immer so und lässt sich ohne öffentlichen
Shuttlebus auch nicht ändern. Da wäre in der Eifel noch so manches
zu verbessern, zumindest entlang der sogenannten Premiumwanderwege.
Endlich
alle zusammen, was auch den mitwandernden Hund freute, machten wir
uns auf den Weg Richtung Hillesheim, das ungefähr auf halber
Tagesstrecke liegen sollte.
Zunächst
erreichten wir eine alpin anmutende Landschaft, der die Region
Kalkeifel ihren Namen verdankt.
Schroff
aufragende Felsen säumten den Weg, malerische Blicke ,wenn man eine
Stufe erklommen hatte. Der Weg führte relativ steil bergauf bis auf
die Höhe, wo wir dann sozusagen die Kehrseite der „Medaille“,
das Kalkabbaugebiet sahen. In einigen Wochen werden hier ganze
Bergkuppen abgetragen sein. Kaum vorstellbar, wie sidh dann diese
jahrmillionenalte Landschaft verändert haben wird.
Aber,
wie wir hörten, geht Bergrecht vor Landschaftsschutz – ein
Skandal, finde ich!
Nach
einem längeren Abstieg wanderten wir auf dem Krimi-Wanderweg, der
eine Zeitlang parallel zum Eifelsteig führt zum berühmten Dorf
Berndorff, in dem der bekannte Eifelkrimi Autor Michael Preute, alias Jacques Berndorff, lebt.
Hoch
über dem Dorf liegt die alte Wehrkirche aus dem 12. Jahrhundert, die
dem heiligen Petrus geweiht, den Einwohnern lange Zeit Schutz gegen
feindliche Räuberbanden bot.
Kurz
vor Hillesheim rasteten wir an der Schwedenschanze, von der man einen
guten Ausblick über das sanfte Tal hat, was vermutlich der
ursprünglichen Bedeutung des Ortes entgegenkam.
Hillesheim
durchquerten wir dann recht zügig; in zwei Wochen werden wir uns
etwas länger dort aufhalten, was aber die meisten Wanderer unserer
Gruppe noch nicht erfahren sollten.
Auf
dem Weg nach Dohm passierten wir das kleine Dorf Bolsdorf. Dort
hielten wir am alten Feuerwehrhaus an, in dem inzwischen „Das
kleine Museum“ untergebracht ist.
Eine
tolle Initiative der Altersgruppe der freiwilligen Feuerwehr, die uns
ganz spontan eine Führung anboten.
Man
kann dort sämtliche Handwerke des ländlichen Lebens mit Werkzeugen,
Werkstätten und Wohnräumen besichtigen.
Schade
nur, dass dafür wenig Zeit blieb, aber wiederkommen werden wir ganz
bestimmt.
Inzwischen
hatte der Regen, der schon Hillesheim hinabrieselte alle
Zurückhaltung aufgegeben und prasselte mit unverminderter Stärke
auf uns hinab, was einige Mitwanderer zu Unmutsäußerungen anregte.
Aber,
wie schon Karl Valentin sagte: „Ich freue mich, weil es regnet,
denn wenn ich mich ärgere regnet es auch, also freue ich mich!“
Und
beim Wandern gibt es kein schlechtes Wetter nur falsche Kleidung.
Trotzdem
waren wir froh, als wir unseren Zielort Dohm erreichten und dort in
der Müllischs Mühle einkehren konnten.
Kaffee,
Kuchen und für manche ein deftiges Spätmittagsmahl rundeten den
gelungenen Wandertag ab.
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