Seit fast vier Monaten wohnen
wir nun schon in der Eifel, das heißt in unserem Fall, auf etwa 530 m Höhe. Das
ist ganz schon hoch, wenn man bedenkt, dass wir eigentlich als Urkölner in der
Ebene auf ca. 50 und zuletzt in der Zülpicher Börde auf 130 m gelebt haben.
Die Tragweite dieser
Tatsache fiel uns dann erstmalig Anfang Dezember auf, als wir nämlich,
besonders ich an meiner Arbeitsstelle in Köln bei fallenden Temperaturen von
dem Anruf überrascht wurden „wir schneien hier ein!“ In Köln herrschte zu dem
Zeitpunkt das gewohnte Schmuddelwetter – Temperatur um 2° C und leichter Regen.
Ich beschloss, mein Auto am
früheren Wohnort zu parken und mit meinem Mann und seinem zu dem Zeitpunkt
bereits winterbereiften Auto – mein Reifenwechseltermin ließ noch zwei Wochen
auf sich warten, weil ich mal wieder zu spät an Witterungseinbrüche gedacht
hatte (man hat ja auch immer soviel um die Ohren und Winter kommt immer so plötzlich!)
den Heimweg in die Berge anzutreten.
Hier oben erstmal NICHST!
Aber am nächsten Morgen
sahen wir dann die weiße Pracht, die über Nacht die Landschaft zugedeckt hatte
und das gründlich!
Das Auto meines Mannes
mussten wir erstmal ausbuddeln, bevor wir unser anderes Auto über die
erstaunlicherweise schnell geräumten Straßen nach Hause holen konnten.
In den nächsten Tagen wuchs
die Schneedecke ständig an.
Wir lernten mit den
winterspeziellen Widrigkeiten des Pferdehalterlebens zurecht zu kommen. Füttern
der Ponys am frühen Morgen, rauslassen auf die inzwischen dick verschneite
Weide am Vormittag. Paddock abäppeln geriet zur Schatzsuche, weil die über
Nacht gelegten „Eier“ schnell unter dem ständig nachwachsenden Schnee
verschwanden.
Alles wurde schnell zur
Routine: rein in den Schneeanzug, Stiefel vor der Tür, die Enkelin führ täglich
mit ihren Eltern Schlitten, direkt vom Haus aus den Berg hinunter – welch
gelebter Kindertraum! Auch die Tiere schienen nichts anderes gewöhnt zu sein
als den allgegenwärtigen Schnee!
Der verschwand dann kurz vor
Weihnachten und machte dem in dieser Jahreszeit üblichen Schmuddelwetter Platz:
nasse Wiesen, die sich unter den Pferdehufen schnell in einen glitschigen
Morast verwandelten, überlaufende Regenrinnen und der fast die Uferkrone
erreichende Hausbach, der glücklicherweise unterhalb unseres Hauses
dahinplätschert. Immer noch Gummistiefelwetter!
Keine weiße Weihnacht, dabei
hatten wir uns so darauf gefreut!
Dann Mitte Januar endlich
der nächste Wintereinbruch mit richtig viel Schnee, der dann auch fast 14 Tage
liegen blieb! Nun hatten wir uns bereits an die Winterroutinen gewöhnt, alles
lief viel leichter von der Hand, die Versorgung der Pferde, das Laufen im
Tiefschnee, „Gassi“- Gehen mit den Hunden, alles eingepackt in die weiche weiße
Pracht, gedämpfte Schritte im Schnee, Stille rundherum, die Welt wie
verzaubert. Laufen und Reiten im Winterwald, das Toben der Pferde im Schnee
- wunderbar!
Nun ist der Schnee erneut
geschmolzen, die Wiese trotz Tauwetter nicht ganz so nass, es scheint schon
nach Frühling zu riechen.
Aber die Nachbarn sprechen
davon, dass hier oben der Winter durchaus bis in den April hinein dauern kann!
Wir sind gespannt, was er
uns noch bringen wird!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen