Freitag, 1. Februar 2013

Winter – und was dann?


Seit fast vier Monaten wohnen wir nun schon in der Eifel, das heißt in unserem Fall, auf etwa 530 m Höhe. Das ist ganz schon hoch, wenn man bedenkt, dass wir eigentlich als Urkölner in der Ebene auf ca. 50 und zuletzt in der Zülpicher Börde auf 130 m gelebt haben.
Die Tragweite dieser Tatsache fiel uns dann erstmalig Anfang Dezember auf, als wir nämlich, besonders ich an meiner Arbeitsstelle in Köln bei fallenden Temperaturen von dem Anruf überrascht wurden „wir schneien hier ein!“ In Köln herrschte zu dem Zeitpunkt das gewohnte Schmuddelwetter – Temperatur um 2° C und leichter Regen.
Ich beschloss, mein Auto am früheren Wohnort zu parken und mit meinem Mann und seinem zu dem Zeitpunkt bereits winterbereiften Auto – mein Reifenwechseltermin ließ noch zwei Wochen auf sich warten, weil ich mal wieder zu spät an Witterungseinbrüche gedacht hatte (man hat ja auch immer soviel um die Ohren und Winter kommt immer so plötzlich!) den Heimweg in die Berge anzutreten.
Hier oben erstmal NICHST!
Aber am nächsten Morgen sahen wir dann die weiße Pracht, die über Nacht die Landschaft zugedeckt hatte und das gründlich!

Das Auto meines Mannes mussten wir erstmal ausbuddeln, bevor wir unser anderes Auto über die erstaunlicherweise schnell geräumten Straßen nach Hause holen konnten.
In den nächsten Tagen wuchs die Schneedecke ständig an.
Wir lernten mit den winterspeziellen Widrigkeiten des Pferdehalterlebens zurecht zu kommen. Füttern der Ponys am frühen Morgen, rauslassen auf die inzwischen dick verschneite Weide am Vormittag. Paddock abäppeln geriet zur Schatzsuche, weil die über Nacht gelegten „Eier“ schnell unter dem ständig nachwachsenden Schnee verschwanden.
Alles wurde schnell zur Routine: rein in den Schneeanzug, Stiefel vor der Tür, die Enkelin führ täglich mit ihren Eltern Schlitten, direkt vom Haus aus den Berg hinunter – welch gelebter Kindertraum! Auch die Tiere schienen nichts anderes gewöhnt zu sein als den allgegenwärtigen Schnee!
Der verschwand dann kurz vor Weihnachten und machte dem in dieser Jahreszeit üblichen Schmuddelwetter Platz: nasse Wiesen, die sich unter den Pferdehufen schnell in einen glitschigen Morast verwandelten, überlaufende Regenrinnen und der fast die Uferkrone erreichende Hausbach, der glücklicherweise unterhalb unseres Hauses dahinplätschert. Immer noch Gummistiefelwetter!


Keine weiße Weihnacht, dabei hatten wir uns so darauf gefreut!
Dann Mitte Januar endlich der nächste Wintereinbruch mit richtig viel Schnee, der dann auch fast 14 Tage liegen blieb! Nun hatten wir uns bereits an die Winterroutinen gewöhnt, alles lief viel leichter von der Hand, die Versorgung der Pferde, das Laufen im Tiefschnee, „Gassi“- Gehen mit den Hunden, alles eingepackt in die weiche weiße Pracht, gedämpfte Schritte im Schnee, Stille rundherum, die Welt wie verzaubert. Laufen und Reiten im Winterwald, das Toben der Pferde im Schnee -  wunderbar!

Nun ist der Schnee erneut geschmolzen, die Wiese trotz Tauwetter nicht ganz so nass, es scheint schon nach Frühling zu riechen.
Aber die Nachbarn sprechen davon, dass hier oben der Winter durchaus bis in den April hinein dauern kann!
Wir sind gespannt, was er uns noch bringen wird!






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen