Samstag, 9. Februar 2013

Dankbar!


Eigentlich wollte ich mit Tammi nur zum Briefkasten laufen. Die Post ist hier immer pünktlich, weshalb ich den kürzesten Weg nahm. Leider trotzdem die Leerung verpasst!
Gleich wieder nach Hause hätte ich bei dem schönen Wetter doof gefunden.
Deshalb lief ich erstmal an der Kirche vorbei, überquerte die Bundesstraße und wandte mich dann talwärts Richtung Süden.
Dort lockten mich tief verschneite Felder und Wälder. Im Hintergrund konnte ich sonnenbeschienene höhere Berge erkennen. Mir war schon klar, dass ich so weit keinesfalls laufen könnte, jedenfalls nicht im Winter bei Tiefschnee! Also bog ich in die nächste Straße nach links Richtung Sportplatz ab.
Am Dorfrand hörte die Zivilisation buchstäblich auf, daran zu erkennen, dass sich hier niemand mehr für die Räumung des Gehweges zuständig fühlte.


Tammi und ich trippelten unschlüssig angesichts des tief verschneiten Weges auf der Stelle, dann siegte bei mir der sportliche Ehrgeiz und bei Tammi die pure Bewegungsfreude. Wir nahmen die schwierige Passage in Angriff und fanden bald auch den entsprechenden Laufrhythmus wieder.
Hinter dem Sportplatz ging’s hinunter in den Wald. Ich kannte den Weg und wusste, dass die nächsten 2 km zwar stetig bergab führten, dafür aber keine Abkürzungsmöglichkeit bereithalten würden. Da mussten wir also durch.
Die folgende Strecke entschädigte mich für die Anstrengung, die der Untergrund uns auferlegte: zwar geht so eine Bergab - Strecke gewaltig in die Gelenke, vor allem, wenn man noch so einen kleinen Motor vor sich her ziehen lässt. Tammi war kaum zu bremsen! Aber der Blick durch die tief verschneiten Äste und Zweige über mir in den strahlend blauen Himmel, alles von der untergehenden Sonne in ein unwirkliches Licht getaucht – das hatte was!
Mein Herz schien auf einmal immer voller zu werden, vor Dankbarkeit, dieses alles erleben zu dürfen.
Meine Gedanken gingen zurück zu den letzten Monaten, die mit unserem großen Umzug zunächst einmal Veränderung, Ängste und jede Menge Stress beinhalteten.
Aber Momente wie diese machen alles wett!  Meine Dankbarkeit wurde riesengroß, sogar für die Zeit in Lüxheim war ich dankbar, hatte sie uns offensichtlich doch hierher gebracht, wo es uns jetzt so richtig gut geht!

Ausgesöhnt mit allen Unbillen der letzten Jahre lief ich frei und entspannt den Berg hinunter unserer neuen Heimat entgegen!



Heute erfuhr ich eine Wiederholung, überraschenderweise an der Seite meines Mannes und auf dem Rücken unserer beiden „Rentnerpferde“ Afra und Skelmir. Den gleichen Weg, nur dieses Mal den Berg hinauf, so dass wir auf dem weichen Schnee lange und fröhlich galoppieren konnten. Die Pferde hatten ihren Spaß und wir genossen einfach nur diesen wunderbaren Ausritt!

Danke!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen